Samstag, 25. Dezember 2010

BER: Hallo

HELLO goodbye BERLIN

Wir sind wieder da (manche schon wieder weg)... Dennoch ist es sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr sehr schön, wenn sich 5 Mädchen, die sich ewig nicht gesehen haben, zu Wein und Lasagne versammeln. So ist es am Dienstag geschehen. Anne, Maria und ich sind entgegen aller Erwartungen mehr oder weniger pünktlich in der Heimat gelandet. Da manche von uns Berlin schon wieder verlassen mussten, um die Familie über die Feiertage zu besuchen, haben wir uns direkt am Dienstagabend getroffen. Schön war das!

Nun heißt es runter kommen. Ich muss erstmal auf diese laute, unfreundliche und schmutzige Stadt klar kommen. Die brüllenden Punks am Alex zur Begrüßung haben mich verschreckt...ich bin nichts mehr gewohnt. Und, naja gut, an die rotzige Art der Busfahrer werde ich mich wohl nie gewöhnen. An die der U-Bahn-Fahrer auch nicht. Berlin, du alte Schlampe, du hast mir trotzdem gefehlt!

Ich freu mich drauf, in den nächsten Tagen viele liebe Freunde zu treffen. Ich glaube, ihr seid das, was Berlin ausmacht. Da kann ich auch mit dem Matsche-Schnee leben, ganz ehrlich!


Svenska Cuisine: Ich hab das erste Mal Köttbullar selbst gemacht. Ob wir jetzt die Kartoffelsalat/Würstchen-Tradition gegen Köttbullar am Heiligabend eintauschen, weiß ich nicht. Ich fands jedenfalls lecker....immerhin ist nichts angebrannt oder aus der Knorr-Tüte. Mums!


Mehr ist nicht übrig geblieben...



Puss!

Montag, 20. Dezember 2010

REY: Sjáumst

Ein dunkler, früher Morgen in Reykjavik. Rebell-Anne liegt niedergeschlagen und mit leicht geschwollenem Hals im Bett. Es ist Zeit Abschied zu nehmen, Zeit zu sagen wofür sie dankbar ist. Das hat sie schon beim Thanksgiving Dinner geübt...

Ich bin dankbar für die vielen vielen Menschen, die ich hier in mein Herz schließen konnte. An allererster Stelle Kristian, den ich in meinem Leben nicht mehr missen möchte. So viele Kaffees und Gespräche, Parties und Lachanfälle, Kater und Gossip. Er war der Mann an meiner Seite, den ich hoffentlich ganz bald wiedersehen werde. Zu den tollen, lieben Menschen, die meine Zeit hier unvergesslich gemacht haben, zählen aber auch: Marie, Sandra, Natsha, Tom, Tómas, Halla, Emanuel, Michael, Emelie, Madie, Markus, Manuel uvm. Und natürlich nicht zu vergessen Hans, den besten Roomie aller Zeiten ;)

Ich bin dankbar für die Studienzeit an der University of Iceland. Die Uni ist modern, strukturiert und interaktiv (ein ausgeklügeltes, funktionsfähiges Intranet!!). Meine Dozenten waren große Klasse und allesamt hoch motiviert uns für die Lehrinhalte zu begeistern. Wie die meisten Leser schon wissen, hat es mir dabei vor allem mein Politics of Culture Kurs angetan. Essays, Gruppendiskussionen, Rollenspiele - es war einfach immer interessant. Danke Matthew, danke Selina. Ihr habt mich für Anthropologie begeistert. Bachelorarbeit, ich komme.

Ich bin dankbar für ein (kurzes) Leben in dem beschaulichen Städtchen Reykjavik. Ach wie schön ist es doch, wenn mehr oder weniger alles in max. 15 Minuten zu Fuß erreichbar ist: Freunde, Bars und Cafés, Einkaufsstätten etc. Man trifft sich am Samstagmittag auf dem Weg zu Flohmarkt, Freitagnacht im Bakkus beim Feiern oder eben auf dem zum Einkaufen im Bonus. Man muss sich eigentlich nie verabreden, man kann einfach einen Spaziergang machen und trifft mit Sicherheit zwei bis drei bekannte Gesichter auf den Straßen Reykjaviks. Wie anders ist da doch Berlin...

Berlin, MEIN Berlin, ich komme. Juchu!!

Donnerstag, 16. Dezember 2010

ZRH: Tipps für den Züri-Trip

"Sandra, ich will mit einer Freundin im Frühling nach Zürich, magst du mir vielleicht mal ein paar Insider aufschreiben?"

Na dann! Meine Zeit in Zürich ist fast vorbei, daher passt diese Frage einer Freundin ganz gut, um langsam ein kleines Fazit zu ziehen.

Zürich ist eine wunderschöne Stadt und eignet sich hervorragend für einen Wochenendtrip mit 2 bis 3 Tagen. Meine Empfehlung für den besten Reisezeitraum: Jetzt im Dezember mit dem zauberhaften Weihnachtstrubel oder im Sommer um im See und in der Limmat baden zu gehen (Unbedingt Badesachen einpacken).

Was mir viele vorher nicht glauben wollten und dann doch überrascht waren: Zürich ist teuer. Und zwar verdammt teuer. Insbesondere Essen gehen schlägt auf den Geldbeutel, aber auch andere Vergnügungen wie Kaffee & Kuchen, Kino, Tanzen sind erheblich teurer als in Deutschland.


So, dann mal los!


Hotelempfehlung & Brunchen:
Kafi für Dich, das liegt direkt beim Helvetiaplatz und so direkt zwischen dem Industriequartier und der Langstraße (Stauffacher Str. 141, 8004 Zürich).

Das Kafi für Dich ist gleichzeitig auch meine Empfehlung für den Sonntagsbrunch (pro Person 22 CHF). Hier mein Tipp: Entweder bereits gegen 9/10 Uhr dort aufschlagen oder wieder ab 12.30/13 Uhr. Dazwischen ist Samstag und Sonntag die Hölle los.


Bars:
Klassisch & Schweizerisch: Volkshaus am Helvetiaplatz (Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich).
Für Zürcher Hippstergefühl: Casablanca (Langstraße 62, 8004 Zürich).


Musik:
Immer mittwochs ist im Mehrspur Club Jazzabend, sehr nette Atmosphäre und Leute! (Waldmannstraße 12, 8001 Zürich)


Beste Bratwurst der Stadt:
Direkt am Zürisee gelegen bei Bellevue: Sternen Grill (Zürich-Bellevueplatz).


Beste Suppe der Stadt:
Suppenladen an der Limmatstraße 259, 8005 Zürich.


Kaffee & Kuchen:
Cakefriends im Niederdörfli (Torgasse 3, 8001 Zürich). Eignet sich hervorragend als Zwischenstopp beim Spaziergang im Niederdörfli und am See.

Der Klassiker ist und bleibt jedoch Sprüngli am Paradeplatz mit traditionellen Luxemburgerlis (Bahnhofstraße 21, 8022 Zürich).

Ich habe neben dem Kafischnaps gewohnt, sehr hippe & beliebte Bar. Zum empfehlen ist die gespritzte süße oder saure Weissweinschorle.

Für einen schönen Ausblick empfiehlt sich mitten in der Stadt die Bar in der Urania Sternwarte, einfach unten durch das Restaurant stolzieren, rechts abbiegen und zum Fahrstuhl gehen, oben hat man vor allem nachts einen tollen Blick!


Essen:
Sehr schön & lecker, erinnert an das Restaurant aus dem Film Soul Kitchen, Top-Lage für anschließendes Tanzvergnügen: das Rosso.

Direkt in der Langstraße neben dem Kino RiffRaff, war mein Stammrestaurant, ist sehr lecker und vergleichsweise günstig: das Lillys.

Für japanische Gaumenfreuden (nahe Helvetiaplatz & Flohmarkt): das Ooki.


Flohmärkte:
Von Mai bis Oktober der Klassiker auf dem Bürkliplatz direkt am See. Infos hier.
Ganzjährig gibt es den Flohmarkt beim Helvetiaplatz, weniger klassisch, dafür lassen sich inmitten von Ramsch wahre Schätze finden. Infos hier.


Tourikram:
Eine Züriseefahrt machen! Wenn man ein 8-CHF-Zone-10-Tagesticket hat, muss man nur zwei Einzelfahrt-Zonen-40-50 dazulösen, und kann für sehr wenig Geld 1,5 Stunden auf dem See eine kleine Rundfahrt genießen.

Den Innenhof vom Landesmuseum bestaunen. Liegt direkt neben dem Hauptbahnhof und hat eine sehr schöne Architektur. Danach noch einen kleinen Spaziergang mit anliegenden Park und dann seht ihr das lustige Katz-Maus-Spiel zwischen Polizei und Drogendealern. In der Nähe (kurz über die Brücke und direkt an der Limmat) liegt auch das tolle Café Chuchi am Wasser, welches insbesondere im Sommer eine wunderbare Perle ist und von Bar zum Freibad umfunktioniert wird.

Für einen schönen Blick über die Stadt: Kurz bevor man ins Niederdörfli hinein geht, findet ihr die Polybahn. Mit dieser flink den Berg hochfahren und dort den tollen Blick von den ETH-Terrassen genießen! Die ETH selber hat dort ein wunderschönes altes Gebäude, ein Innen-Spaziergang lohnt sich. Anschließend von dort mit der Tram bis zur Station Seilbahn Rigiblick fahren und dort die Seilbahn rauf auf den Berg nehmen - und diesmal einen noch höheren Blick über das Tal und den See genießen! (Polybahn & Seilbahn sind beide im 8-CHF-Tagesticket inklusive!) Wer mag kann oben auf dem Berg noch einen erholsamen Spaziergang durch den Wald machen oder man läuft zu Fuß herunter gen See und bestaunt all die prächtigen Villen.


Kinotipp:
Kino Riffraff: Außergewöhnliche Filme und tolle Atmosphäre. (Röntgenstrasse 22, 8005 Zürich).


Wochenmarkt:
Frisches Obst und vor allem sehr leckeren Käse gibt es auf den Wochenmärkten.
Bürkliplatz: Dienstag & Freitag 6.00 - 11.00 Uhr
Helvetiaplatz: Dienstag & Freitag 6.00 - 11.00 Uhr
Weiter Märkte findet ihr hier.


Abbonieren:
Eine Woche bevor man nach Zürich kommt, am besten den Zürichnewsletter von Ron Orp abbonieren, dieser kommt täglich und beinhaltet viele Tipps und Ausgehvorschläge.
(PS: Gibt es übrigens auch bald für Berlin!)


Shoppen:
Die klassischen Läden findet man in der Bahnhofsstraße, viele kleine feine Lädeli auch im Niederdörfli. Am besten einfach mal entlangschlendern. Wichtig: Es gibt kürzere Öffnungszeiten als in Deutschland, viele Läden haben montags geschlossen.

Ansonsten:
16 Tons, günstiger 2nd-Laden (Anwandstrasse 25, 8004 Zürich)
Brockihaus, teuer, aber aufgeräumt und große Auswahl. (Neugasse 11, 8031 Zürich)


Ausflüge:
Wer länger da ist: Tagesausflug nach Basel, Bern oder Luzern. Die Schweiz ist klein und alle drei Ziele mit der Bahn rasch zu erreichen. Ab und zu gibt es von der SBB Sparbillets für diese Ziele.


Herzallerliebst,
eure Sandra

Frohe Weihnachten!

Montag, 13. Dezember 2010

STO: Terror

Hej,

wie sicher schon jeder den Medien entnehmen konnte, gab es zwei Vorfälle in der heimeligen Vorweihnachtszeit in Stockholm. Am Samstagnachmittag hat sich ein Selbstmordattentäter in die Luft gesprengt. Kurz vorher soll ein Auto explodiert sein. Mehr Infos gibt es online.

Ich war zu der Zeit mit meinem liebreizenden Besuch Steve und Carsten im Moderna Museet, wir haben also nichts mitbekommen. Die Nachricht hat mich dann am Sonntagmorgen durch eine SMS meiner besorgten Mamma erreicht. Am Samstagabend haben wir noch Freunde getroffen. Die haben wie wir erst Sonntag von dem Unglück gehört. So wie es scheint, haben die Medien wirklich erst am Sonntag berichtet – vielleicht um Panik zu vermeiden? Jag vet inte.

Die Stadt scheint auch am Sonntag und Montag unverändert. Von der angeblichen verstärkten Polizeipräsenz haben wir auch nichts bemerkt. Stockholm wirkt weiterhin sehr gelassen und entspannt. Gut so!

Donnerstag, 9. Dezember 2010

STO: Making Plans for Naughty Zuckerpuppe Berlin

T – 12  // Berlin

Blick vom Filmhuset in Östermalm

Heute gibt es wieder ein Lebenszeichen aus Stockholm. Auch wenn wir in Gedanken schon fast in Berlin sitzen (dann frischen Pfefferminztee schlürfend für unfassbare 2 Euro), so soll doch die Berichterstattung aus dieser liebreizenden Stadt nicht weniger werden. Wie hier die Temperaturen in den Keller gesackt sind, so anscheinend auch unsere Motivation fürs Schreiben. Unfassbar! Förlåd!

Das Leben ist schön in Stockholm, das Wetter traumhaft. Ich habe mittlerweile aufgehört, mich über die Preise zu pikieren. In BilligBerlin würde ich mich vermutlich gerade über Matscheschnee und die Busfahrer aufregen, hier hingegen knirscht der Schnee. Jeder Schritt klingt wie eine mündlich vorgetragene Einladung zum Schneeengel Machen. Der Schnee ist so wunderbar weiß und trocken. Weil es viel schneit, sehen manche Orte in der Stadt ganz jungfräulich und unberührt aus. Diese Stille hat sich also auch optisch über Stockholm gelegt. Irgendwie scheint hier alles zur Ruhe zu kommen. Vielleicht sind wir das auch nur, ich bin mir nicht sicher.






















Natürlich fehlt Berlin sehr. Das schöne ist aber, dass Berlin neugierig ist – deswegen haben Maria und ich ganz oft Besuch von Freunden. Es macht Spaß, die Lieblingsecken der Stadt zu zeigen, die schönsten Ecken unserer Stadt. Annähernd an jedem der letzten Wochenenden wurden wir zum Stadtführer berufen. Wenn wir über Weihnachten in Berlin sind, sollten wir mal eine Liste sehenswerter und erlebenswerter Spots in Stockholm initiieren. Die meisten stehen zwar sicherlich auch im Lonely Planet, aber unsere Tipps sind dann mit viel Liebe und leichtem Glögg-Schwips verfasst. Skål!

Im Vurma ist's schön.
Ein Tipp ist zum Beispiel das Vurma in Östermalm. Die Gläser, in denen dort der Kaffee serviert wird, hatten meine Großeltern früher auch. Wieder ein Punkt, der Stockholm noch heimeliger macht. Köttbullar gibt es dort auch, ebenso den besten Halloumi Salat, den ich je gegessen habe. Mums!

So wie dieser Post langsam zu Ende geht, so tut es auch für Maria und manch andere Erasmus-Kids der Aufenthalt hier in Stockholm. Ich wäre sehr traurig, wenn ich jetzt schon wieder zurück müsste. Maria, bist du traurig?

Ich freu mich auf viele weitere Wochen im dunklen und kalten, aber dennoch candy Stockholm. Noch mehr freue ich mich auf weitere Wochenenden mit Euch zu Gast. Bis es aber soweit ist, mache ich erst mal Pläne für meine liebste Naughty Zuckerpuppe, nämlich Berlin.

Puss och kram von Fräulein Kramer

Dienstag, 7. Dezember 2010

ZRH: Das Kafischnaps!

Guten Morgen!

Anna hat heute in ihrem Blog eine kleinen Bericht über das Kafischnaps verfasst und zwar hier. Ich wohne direkt daneben, weshalb es innerhalb kürzester Zeit zu meinem Stamm-Café bzw. meiner Stamm-Bar wurde. Ich mag es wirklich sehr, auch wenn man sich daran gewöhnen muss, viel Geld für ein kleines Frühstück auszugeben, was hier in Züri aber nun einmal normal ist :)

Zusammen mit Florian Reimann von meinem UdK-Studium habe ich für einen Schweizer Kunden ein feines Fotodossier geschrieben, welches man nun kaufen kann! Und zwar hier bei Know How Now! Es lohnt sich :)

Bei mir geht mein schöner Züri-Aufenthalt langsam dem Ende entgegen, weshalb ich euch bald noch mit einem großen Blogeintrag voller Tipps&Tricks für Züri versorgen werde. Damit ihr, wenn ihr mal nach Züri kommt, gleich wisst wie der Hase läuft!

Herzallerliebst!
Sandra

Samstag, 4. Dezember 2010

BCN: Vorweihnachtszeit?

Die Autos stehen seit ein paar Tagen wieder auf der anderen Straßenseite, das bedeutet, es ist schon ein Monat vergangen seit ich das letzte Mal geschrieben habe. Also wird es höchste Zeit für einen neuen Blog-Eintrag. Und hier ist er:

Das einzig Vorweihnachtliche, das es hier gibt, sind die Lichter in allen Straßen. Motive sind unter anderem:
Hähnchenkeulen, Fische und Sektgläser. Und es gibt den so genannten Weihnachtsmarkt vor der Kathedrale. Dort gibt es aber weder Glühwein noch Crepes. Also kann gar kein richtiges Weihnachtsgefühl aufkommen. Vor allen Dingen auch nicht, weil immer die Sonne scheint und der Himmel blau ist. Hier wird es erst um halb 6 dunkel und heute sind es 15°C. In unserer Wohnung gibt es ein paar Kerzen und ich habe Alex einen Adventskalender gebastelt, der jetzt quer durch die Wohnung gespannt ist. So versuchen wir uns mental vorzubereiten und zur Unterstützung essen wir tonnenweise die leckersten Mandarinen.

Außerdem hoffe ich, dass wir überhaupt nach hause kommen, trotz Schneechaos und Fluglotsen-Streik.

Unser Leben hier ist bestimmt von kleinen oder großen Ereignissen: Am Montag war das "Clasico" angesagt. Für alle, die keine Fußballfanatiker sind: Barcelona gegen Madrid. Die Stadt war völlig außer Kontrolle und bei jedem der 5 Tore von Barça mussten wir in unserer kleinen Kneipe, in der wir das Spiel verfolgt haben, alle Gläser und Flaschen festhalten. Es hat riesigen Spaß gemacht.

Letzte Woche habe ich außerdem meine erste Klausur hier geschrieben. Auf Spanisch. Und sie war in Ordnung. Zu jeder Frage konnte ich etwas schreiben und ich hoffe, der Dozent bewertet die Klausuren der Erasmus-Studenten nicht so hart.
Ich entdecke auch immer mehr kostenlose Austellungen und Konzerte, die es in der ganzen Stadt gibt und genieße einfach, dass ich so viel freie Zeit habe. Bald bekomme ich auch viel viel lieben Besuch, mit dem ich die Zeit zusammen vertrödeln kann. Darauf freue ich mich riesig.

Also: gutes Essen, nette Menschen, schöne Stadt. Es ist eine sehr gute Zeit hier.

Mittwoch, 1. Dezember 2010

REY: Ausnahmezustand

VULKAN - AUSBRUCH - EVAKUIERUNG!!

Haha, kleiner Scherz liebe Leser. Ich hoffe Dir geht es gut Mama. Kuss

Ausnahmezustand weil:

1. Zurzeit die Examen laufen und die Universität inklusive Bibliothek komplett dicht, also zu 100% belegt ist!! Heute Morgen mussten Studenten am Eingang ihren Studentenausweis vorzeigen, um überhaupt rein zukommen. Drinnen galt es dann Nummern zu ziehen, um ggf. Stunden später einen Platz zu ergattern. Ein ähnliches Schauspiel nur ohne Nummern vollzieht sich gerade parallel in ALLEN Universitätsgebäuden. Daher haben Natsha und ich uns in eins der gemütlichen Cafés downtown verzogen. Hier gibt es wenigstens guten Kaffee :)

2. Ich das erste Mal in meinem Leben eine Prüfung geschmissen habe. Ja wohl, ich Anne Schulze, die in der Regel mit herannahender Prüfung zur Streberin mutiert, habe entschieden an einer Prüfung nicht teilzunehmen. Für das Examen in Icelandic Folk Tales hätte ich nämlich ein zehn seitiges Essay schreiben und eine mündliche Prüfung ablegen müssen. Beides in einem Zeitraum, den ich zehn tausendmal besser für meine Prüfungen in Shakespeare und Politics of Culture gebrauchen kann. Die Credits werden mir eh nicht angerechnet. Also tschüssikowski
Icelandic Folk Tales, willkommen Rebell-Anne.

3. Die Handwerker im Haus sind. Lärm machen. Sägen und Schleifen. Stören. Und mal wieder hat uns keiner informiert. Und das zur Examenszeit, in der wir alle zu tun haben und – rein hypothetisch natürlich – auch zu hause lernen könnten/müssten (siehe 1.). Ob ich Evelyne die Café-Rechnungen weiter berechnen kann? Hehe.

4. Ich nur noch 2.5 Wochen in Reykjavik bin. So sehr ich mich freue meine Familie und Freunde wiederzusehen, umso mehr schmerzt mir das Herz bei dem Gedanken nicht wiederzukommen. Ich habe mich in die Stadt, das Land und die Leute verliebt. Wäre nicht alles so furchtbar teuer und würde nicht meine Bachelorarbeit und vielleicht mal ein anständiger Job in Berlin auf mich warten, wer weiß... Sag niemals nie, mit Zeit kommt Rat oder wie Hans sagt: "Life is a like house, you live in it." Danke Hans.

5. Sich heute quasi unsere WG aufgelöst hat: Michael ist auf und davon. Dänemark hat gerufen und der Prinz ist zurückgekehrt. "Something is rotten..."

Hier unser offizielles WG-Abschiedsfoto
:



In diesem Sinn: Liebe Dezembergrüße von einer wehmütigen Anne...

ZRH: Gastbeitrag Nr. 2

Hoi!
Anna hat mal wieder gebloggt :)
Und das sogar doppelt und zwar hier und hier!

Bei mir ist alles fein, ich habe den Besuch von Anna & Alex sehr genossen und fand es schön, ihnen "mein Zürich" zu zeigen!

Heute war ich mit meiner Mitbewohnerin einen Tag lang in Mailand - und es war ganz zauberhaft mit lecker Pizza, Schuhen shoppen, Stadt angucken und italienische Lebensfreude einatmen :)

Am Wochenende war Dirk zu Besuch und wir haben uns für einen Tag nach Basel gewagt. Dort fanden wir allerdings das reinste Winterwunderland - so dicht fiel der Schnee vom Himmel. Daher konnten wir gar nicht so viele Eindrücke sammeln und haben uns in Cafés und ins Kunstmuseum Basel verkrümelt. Dort ist gerade eine tolle Andy Warhol Ausstellung zu sehen mit seinen Werken aus den frühen Sechzigern.

So, jetzt falle ich nach dem tollen - aber anstrengenden - Tag in Mailand glücklich ins Bett!

Herzallerliebst
Sandra

Freitag, 26. November 2010

STO: Love Stories

Hej vänner,

wir leben noch! Nachdem seit einigen Tagen der Winter hier auch in Stockholm eingezogen ist (in Süd- und Nordschweden liegt schon lange Schnee.), wollen wir euch noch schnell den Herbst zeigen. Dieser war hier nämlich wunderschön. Die Sonne schien fast jeden Tag! Aber es wurde trotzdem schon ziemlich kühl. Susi und ich tragen seit Wochen unsere Wintermäntel, wie sie für den deutschen Winter genügt haben. Deshalb haben wir für Nachschub gesorgt. Ich würde sagen, hier macht shoppen noch ein bisschen mehr Spaß als in Berlin, wirklich! Das werde ich vermissen.

Was bei uns so geht? Wir haben die ersten Essays abgegeben, haben heute unsere Schwedischklausur geschrieben, die verlief ganz gut, haben im neuen Kurs schon einige Filme mit Serienmördern gesehen (Thema: Serialkiller) und Lieblingscafés und -klubs gefunden. Die zeigen wir immer wieder gerne dem ganzen Besuch, der hier beinahe jedes Wochenende anklopft. Morgen kommt meine Familie und guckt, wie ich hier lebe.

Das nächste Mal kommt wieder ein bisschen mehr Text. Hier erst einmal der Stockholmer höst. Die Stadt zeigt sich im besten Licht und ist, obwohl es furchtbar kitschig klingt, wirklich atemberaubend.

Hälsningar,
Maria

Donnerstag, 25. November 2010

ZRH: Gastbeitrag aus Hamburg!

Meine herzallerliebsten Mädels Anna & Alex aus Hamburg waren vier Tage zu Gast. Das war herzerwärmend grandios famos!
Anna hat auch einen Blog und wird die nächsten Tage über den Zürich-Trip berichten.
Post Nummer 1 gibt es hier!

Herzallerliebst, Sandra

Montag, 15. November 2010

REY: nur noch ein guter Monat...

Es ist still geworden in unserem Blog. Aber das kann nur Gutes heißen. Soweit ich (von mir und den anderen) weiß, sind wir entweder universitär zu beschäftigt oder feiern zu viel. Im Idealfall ist es natürlich ein Mischung aus beidem.

Bei mir gibt es nicht viel Neues zu berichten. Im Haus läuft alles super. Wir kochen zusammen, gucken Filme und spielen mehr als einmal die Woche Rummikub bei einer Tasse Tee. Also alles sehr harmonisch. Mal abgesehen davon, dass wir gerade unser Haus auseinander nehmen, lach. Erst das Rollo in Hans Zimmer, dann der Backofen und zuletzt die Balkontür. Dabei wollten wir doch nur die Nordlichter vom Balkon aus bestaunen und prompt hat der isländische Wind die Balkontür gegen das Außengeländer geschleudert, so dass sich der Rahmen verzogen hat. Aber alles nicht weiter dramatisch und inzwischen mehr oder weniger repariert.

Uni macht größtenteils Spaß. Leider ist der Icelandic Folk Tales Kurs eine herbe Enttäuschung – unser Dozent gibt sich zwar redlich Mühe den Inhalt unterhaltsam zu gestalten, interessanter wird er dadurch aber auch nicht. Dafür wurde ich in meinem Politics of Culture Kurs kürzlich zum Lord Chancellor of the United Kingdom ernannt. Das ist doch mal einen Karrieresprung, lach. In einem Rollenspiel, das die kontroversen dänischen Muhammed Cartoons thematisiert, mimt unsere Gruppe einen Teil der britischen Regierung. Erst vor ein paar Tagen haben wir unsere erste Pressemitteilung ausgesandt – sie wurde von unserem Dozenten mit folgender Einleitung veröffentlicht: "Dear all, The Lord Chancellor of the United Kingdom, The Right Honourable Anne Schulze, wishes it to be known that...". Ach ja, an den Ton könnte ich mich gewöhnen, damit ihr schon mal Bescheid wisst ;)

In der Rubrik "Bilder" gibt es diesmal Schaurig-Schönes zu sehen:

Ih (wie widerlich)

Halloween und Daumenquetschung knapp 2 Monate später

Oh (wie schön)

Schnee in Reykjavik (leider schon wieder weg) und Aurora Borealis (Foto von Hans)

Und jetzt geht es ins Bakkus bei einem Glas Wein Harold and Maude gucken. Euch allen auch einen schönen Abend. Anne

Samstag, 6. November 2010

STO: ...denn Berlin liebt dich

Happy Birthday, Maria!




In den nächsten Tagen gibt es hoffentlich wieder mehr aus Stockholm, dieser wunderschönen Stadt im Norden! Ich denke, es geht uns sehr gut hier – die Kurse laufen. Im Moment haben wir einen Kurs über Serial Killing in der europäischen Kinowelt (natürlich nur auf der Leinwand). Bald steht die Schwedischklausur an, vor der ich etwas Angst habe. Das ist aber heute egal, denn heute ist erst Mal Maria dran!

Dienstag, 2. November 2010

BCN: Eine Ungewöhnlichkeit

Für diese Geschichte braucht man Vorwissen:
In Barcelona werden jede Nacht alle Straßen mit Wasser gereinigt. Dazu fahren kleine Elektrofahrzeuge durch die Stadt und jeweils zwei Personen pro Fahrzeug spritzen die Straßen und Fußgängerwege mit dem Hochdruckreiniger ab.

So viel dazu. Kurios war heute morgen, dass alle, einfach alle Autos in Barceloneta nicht wie sonst auf der linken sondern nun auf der rechten Seite der Straße geparkt waren. Die Vermutung ist nun, dass jeden Monat die Straßenseite zum Parken geändert werden muss, damit wirklich die ganze Straße kontinuierlich sauber gehalten werden kann.

Donnerstag, 28. Oktober 2010

BCN: Zwei Monate?

Na ja, ich bin noch nicht ganz zwei Monate hier. Aber fast. Wow. Und in der letzten Zeit ist wieder einiges passiert, nicht nur Erfreuliches:

:: Alex Hose wurde vom Balkon gestohlen, obwohl er in der Wohnung war. Sie hing auf so einer typischen spanischen Wäscheleine vor dem Balkon.

:: Vorletze Nacht ist jemand auf den Balkon gegenüber von unserem geklettert und in die offensichtlich leerstehende Wohnung eingedrungen - Alex sah, wie seine Füße unter der Rolllade herausschauten. Wir haben deshalb Vorkehrungen getroffen. Unser Schlafzimmerfenster ist jetzt gesichert, das kann man nicht mehr einfach aufdrücken, wenn wir bei halb geöffeneten Fenster schlafen.

:: Die Uni ist totaler Blödsinn. Ich weiß nicht was ich dort lernen soll außer Spanisch, und dass Bern eigentlich in Deutschland liegt. Ich versuche also mit möglichst wenig Aufwand, möglichst viel zu erreichen.

:: Aber so habe ich mehr Zeit am Wochenende. So war ich mit Alex letztes Wochenende auf dem Tibidabo und wir haben uns einen schönen Tag gemacht, obwohl es dort oben sehr kalt war. Die Aussicht war aber einfach hammer und die Kombination aus Freizeitpark und Kirche, ziemlich cool anzusehen.


Ansonsten zeigt sich Barcelona von seiner herbstlichen Seite. Für alle, die nicht wissen, wie sich das äußert: Es ist nachts kühl und tagsüber in der Sonne sehr warm. Man muss immer einen Pullover für den Schatten und ein T-shirt für die Sonne dabei haben. Aber man braucht immer noch keine Winterjacke.

So, lebe ich also hier so vor mich hin und eigentlich fühlt es sich meistens wie Urlaub an. Auch nicht so schlecht. Ich glaube, das macht das Meer.

Montag, 25. Oktober 2010

ZRH: Heimeliger Alltag

Hoi!

So wie meine vier anderen Lieblingsmädchen in ihren Städten, bin auch ich hier in Zürich mittlerweile total im Alltag angekommen. Nach und nach baut sich ein kleiner feiner Freundeskreis auf, der es hier heimelig werden lässt.

Die Schlagworte der letzten 7 Tage: Besuch bei Sprüngli und die viele Schokolade bewundern, Bootstour auf dem und Spaziergang am Zürisee, ganz hoch hinaus auf die Kuppel des Großmünsters, an der Bellevue die beste Bratwurst der Schweiz gegessen, ein sehr herzlicher österreichischer DVD-Abend mit noch viel mehr Schokolade, eine tolle neue Geheimtipp-Bar mit zauberhaftem Blick über die Stadt entdeckt, Besuch bei Happy Bäcker, ein kleines Tänzchen im Longstreet, im Odeon Kaffee & im Volkshaus Tee getrunken, Flohmarkt, ein Gourmetbesuch im Viadukt, eine grandios-leckere Suppe im besten Suppenladen der Stadt genossen, Mädchenfilm im Kino geguckt und nicht zu vergessen: die tolle neue große Picasso-Ausstellung im Kunsthaus (hin da!) angeschaut.

Der Swissfuture-Kurs ist vorbei, die Rohversion steht, jetzt wird es noch seitens der Herausgeber finalisiert. In circa 4 Wochen gibt es dann das finale Heft. Morgen beginnt mein nächstes Modul, diesmal geht es um das Spannungsverhältnis Tradition - Moderne bezogen auf den kleinen Schweizer Ort Mürren. Für diesen soll innerhalb von drei Wochen ein neues Souvenir-Konzept entwickelt und umgesetzt werden. Ich bin gespannt!

Am Wochenende geht es wieder nach Friedrichshafen, erst zu einem Stiftungsseminar, dann zu Sabrina. Und dann kommt auch schon Dirk für eine Woche zu Besuch! Great!

Ach und: Es wird langsam richtig kalt .... brr ...

Herzallerliebst,
Sandra

Dienstag, 19. Oktober 2010

REY: Kleiner Nachtrag weil lustig, aktuell oder gut zu wissen

Lustig: Vergangenen Donnerstag habe ich es geschafft mit Hilfe eines langen Aufenthalts in der heißen Badewanne den Feueralarm im zweiten Stock auszulösen. Ein ohrenbetäubendes Geräusch! Dank Michaels heldenhaftem Einsatz mussten wir es allerdings nur wenige Minuten ertragen ;)

Aktuell: Auf dem Hausberg, Esja, liegt Schnee!! Es könnte also tatsächlich bald soweit sein. Schnee in Reykjavik. Heute Morgen lag schon ein gaaaaanz klein bißchen im Garten. Wenn es soweit ist, mache ich wie versprochen ein 101 Reykjavik Bild: mit Zigarette im Mund im Schnee liegen. Das wird groß.

Gut zu wissen: Am 20.12. komme ich zurück nach Berlin, bleibe aber nur ein paar Tage. Denn seit kurzem steht fest: Silvester geht es zu meinen Lieblingsjungs nach Düsseldorf. Und Corinna und Larissa kommen mit. Ich freue mich so sehr und hoffe niemanden mit dieser Entscheidung zu enttäuschen. Wir sehen uns in Berlin - vor und/oder nach Silvester ;)

Kuss

Montag, 18. Oktober 2010

REY: News aus der Stadt, in der Anne niemals schläft

Meine Lieben, das Leben hier ist aufregend. Alles läuft drunter und drüber. Wenn man mit vier Leuten zusammen wohnt, von einem Festival zum anderen hüpft und nebenbei noch den Alltag mit Uni, den häuslichen Pflichten und dem regelmäßigen Austausch mit den Liebsten in der Ferne meistert, dann wird es wirklich nie langweilig.

Das Reykjavík International Film Festival (kurz RIFF) war aufregend. Jeder Tag ein bis zwei Filme von denen man noch nie gehört hat, in den unterschiedlichsten Kinosälen, die mal für fünfzig, mal für fünfhundert Personen Platz boten. Auf die vielen mehr oder weniger schlechten Filme, die ich gesehen habe, möchte ich hier gar nicht eingehen. Stattdessen lieber die zwei herausragenden Filme erwähnen, die es mir wirklich angetan haben. Zum einen Womb mit einer brillanten Eva Green. Eine komplizierte Geschichte über Liebe und Leben, die mich von der ersten Sekunde an gefesselt und zu Tränen gerührt hat. Unglaublich gut und daher mehr als sehenswert. Zum anderen der Film, über den ich hier schon im Vorfeld berichtet habe: The Genius and the boys ist wie vermutet eine unglaublich interessante und herausfordernde Dokumentation, die einen Stunden/ Tage/ Wochen später noch über die Problematik von Kultur, Recht und Unrecht, Toleranz, Ruhm und Gesellschaft nachdenken lässt. Nicht allein gucken, denn danach drüber reden ist mindestens genauso empfehlenswert wie der Film selbst.

Am vorletzten RIFF Tag haben wir zusätzlich und zur Freude aller Beteiligten unsere Einweihungsparty geschmissen. Da Angela noch in der Stadt weilte und Michael inzwischen bereits von uns in die isländische Gesellschaft eingeführt wurde, sind auch fast alle gekommen, die wir hier in Reykjavik schon in unser Herz geschlossen haben. Es gab Trinkspiele, laute Musik und Tanz. Meinem Zimmer gebührte die Ehre den "Trinkallergikern" des Abends Unterschlupf zu gewähren. Bei dieser Gelegenheit möchte ich Marie danken, die mich bei unserem IKEA Besuch davon überzeugen konnte, einen Eimer als Papierkorb zu erwerben. Er hat sich spätestens an diesem Abends als nützlich erwiesen.



Am vergangenen Wochenende ist schließlich Nelly, Hans Freundin, für zwei Wochen eingezogen und bereitet Hans und uns seitdem viel Freude. Während der Rest des Hauses dann auch gleich auf Wandertag aufgebrochen, musste ich Samstag und Sonntag - nachdem ich mir ein bißchen Feierei am Freitag nicht verkneifen konnte - lernen. Der erste Test in Icelandic Folk Tales stand an und siehe da: Ich habe bestanden. Mehr Details muss man dazu nicht wissen, lach.Viel erwähnenswerter ist in dieser Hinsicht nämlich mein Essay über Asian Values, das ich am vorletzten Tag des Iceland Airwaves einreichen musste. Dem aufmerksamen Leser dürfte nicht entgangen sein, wie schwer es mir fiel, dieses Essay (parallel zum Festival) zu schreiben und mit welchem Eindruck bezüglich seiner Qualität ich es schließlich abgegeben habe. Heute Morgen bin ich dann fast vor Lachen aus dem Bett gefallen: 9.10 von möglichen 10 Punkten erreicht. Quasi eine 1 – unglaublich, lach. So kann es gern weitergehen :)

Derweil hat uns das Iceland Airwaves ein paar tolle Tage beschert. Ich habe es auf den Live-Genuss von achtzehn Bands gebracht, die mich mal mehr und mal weniger beeindrucken konnten. Achtzehn klingt zwar nicht nach viel, bedenkt man aber die ständigen Locationwechsel, das nicht genutzte "Tagesangebot" (weil ich am Schreibtisch saß) und das teilweise lange Anstehen, bin ich zufrieden. Meine Highlights hier ganz klar: Berndsen, Dikta und Hurts. Das passendste Zitat in diesem Zusammenhang: "Anne, ich wusste die würde Dir gefallen. Ist eben eine Mitsingband" (Hans). Und Recht hat er. Nach ein viertägigen Ausgeh- und Partymarathon ist mein Körper ausgelaugt und mein Geist noch etwas durcheinander. Eine erholsame Woche dürfte nun nicht nur mich, sondern auch meinen geschundenen Geldbeutel erfreuen.




Eine kleine Ruhepause ist also angesagt. Bis Freitag, da hat Hans Geburtstag... Es gibt immer was zu feiern ;)

Donnerstag, 14. Oktober 2010

ZRH: Herbst!

Ich muss feststellen: Kurzzeitig war ich ein wenig negativ eingestellt, doch diese Woche zeigt sich Zürich von der allerbesten Seite :)
Der Herbst ist da und mein kleines Velo trägt mich täglich geschwind durch die Stadt und manchmal muss ich kurz anhalten um den Blick auf die vielen verfärbten Blätter, das Wasser, den leichten Nebel über dem See und und und zu genießen. Zürich ist so schön!

Gestern hatten Jenny (meine Mitbewohnerin) & Caro (Kommilitonin) ihr Fotoshooting für ihre Bildstrecke fürs Swissfuture-Magazin. Meine Texte sind mittlerweile geschrieben, mal schauen, welche es ins finale Heft schaffen! Aber zurück zum Shooting: Die Beiden waren mehr als fleißig und hatten Fotograf, Visagistin, Outfits, Models und noch viel mehr organisiert, sodass alles ganz entspannt und lustig ablief. Ich war natürlich ganz uneigennützig fürs Catering zuständig und durfte im Migros munter & fröhlich leckere Sachen einkaufen. Alles was übrig war, steht jetzt hier in unserer WG im Kühlschrank und erfreut Leib & Seele.

Die Stiftung der Deutschen Wirtschaft, bei der ich Stipendiatin bin, hat hier in Zürich auch eine Stipendiatengruppe. Das hat natürlich den Vorteil, dass man hier gleich in ein bekanntes System integriert wird und neue Leute kennenlernt. Gestern Abend waren wir nun zusammen im Theater und haben uns das Stück "Fegefeuer in Ingolstadt" angeschaut. Es geht hier um die Ignoranz der Gesellschaft und ihr Umgang mit Außenseitern sowie die fragwürdige Rolle der Kirche. Großartige Darsteller, aber in der Summe wirklich starker Tobak. Ich glaube gar, dass ich es immer noch nicht ganz verarbeitet habe, so verstörend war es.

Anschließend sind wir noch gemeinsam in den Musikclub Mehrspur gegangen. Sehr nette Bar! Immer am Mittwoch ist Jazz Jam Night, Eintritt ist kostenlos, die Atmosphäre sehr sympathisch und die Preise an der Bar sind ebenfalls akzeptabel. Der Club gehört gleichzeitig auch zu meiner Uni, der ZHdK.
Also: Sollte mal jemand mittwochs in Zürich sein - hin da!

Heute war ich mit meinem englischen Issue-Design-Kurs im Nationalmuseum und wir haben uns eine große Ausstellung über das Schweizer Taschenmesser angeschaut, welches hier quasi als Kultobjekt & nationales Heiligtum gilt. Irgendwie absurd, gleichzeitig aber auch charmant. Jetzt heißt es einen ausführlichen Review-Essay schreiben ... Der Uni-Trott mit all seinen Verpflichtungen holt daher auch mich langsam richtig ein.

Die Planung fürs Wochenende steht auch schon ungefähr: Bootstour, Flohmarkt, Samstagabend erst zu einer WG-Party, dann däääncen und Sonntag laaaaange schlafen!

Herzallerliebst,
Sandra

Montag, 11. Oktober 2010

BCN: Hiiijo!

Manchmal kann ich nicht schlafen, weil ein Verrückter auf der Straße schreit. Er brüllt: "Hijo, your father wants to talk to you." und benutzt Wörter, die ich nicht schreiben möchte. In diesen Nächten frage ich mich dann, warum ich eigentlich hier in Barcelona bin. Und ich weiß es ziemlich genau. Nämlich weil ich, wenn der Verrückte nicht da ist, nachts das Meer hören kann, wenn ich im Bett liege. Und weil wir einfach vom Montjuïc die ganze Stadt anschauen können. Und weil man im leckersten Fischrestaurant, das ich kenne, frischen Fisch essen kann. Ja langsam lerne ich die guten Seiten so richtig schätzen. Und ich entdecke nach und nach die richtig guten Ecken der Stadt! Bald kann ich euch gut herumführen. So wie ich es gerade endlich mit Alex machen kann. Das Warten hat ein Ende.

Denn die Uni hat immernoch nicht richtig angefangen. Zwar war ich schon in den ersten Kursen, doch ist der echte Start erst nächste Woche. Dann habe ich einen Fotografiekurs, einen Grafikdesignkurs und einen über die Kunst des 20. Jahrhunderts. Alles ziemlich gut und spannend. Der Grafikdesignkurs ist auch auf Katalan. Was für eine merkwürdige Sprache. Es hört sich an als hätte der Professor einen Stein im Mund während er spricht. Aber die wichtigen Wörter kann ich verstehen, wenn ich gut zuhöre. Deshalb sitzen wir ganz streberhaft in der ersten Reihe ... . Aber es wird besser werden. Da bin ich sicher.

Ich freue mich auf die nächste Zeit und den echten Alltag.

Samstag, 9. Oktober 2010

STO: Don't touch me!

Ich glaube, wir sind so langsam angekommen. Die Kamera kommt nicht mehr mit, was für die, die diesen Blog lesen, echt blöde ist, da die optischen Eindrücke in unseren Köpfen bleiben. Dass wir nicht mehr alles dokumentierten, heißt aber auch, dass Normalität eingekehrt ist. Diese Erkenntnis freut mich persönlich sehr, Maria wohl auch.

In den letzten 2 Wochen haben wir viel gefeiert, was gut funktioniert – trotz des horrenden Bierpreises. Wir trinken im Klubb einfach nur 1 Bier statt 3. In vielen Klubbs ist bis 10 oder 11 freier Eintritt, so dass wir uns auch da jedes Mal 100 SEK sparen. Blöd ist nur, dass der stereotype Stockholmer sich im Klubb gerne abschießt, so dass man manchmal unangenehmen Begegnungen aufm Dancefloor (DänciDänci) mit einem harschen „Don‘t touch me“ entgegentreten muss. Aber hej, der Stockholmer spricht exzellentes Englisch, so dass das funktioniert. Außerdem sind wir Ninja Turtles, dann kann also nichts passieren (Mutti, du kannst unbesorgt sein :-*).

Letztes Wochenende waren wir bei einer Party namens SUBURBIA. Ich bin mir noch unsicher, ob es eine Reihe ist, aber ich glaube mich zu erinnern dass eine #7 dahinter stand. Facebook organisiert uns also ganz wunderbar durchs Stockholmer Nachtleben. So langsam kriegt man eine Vorstellung von dem, was so geht. Ich würde sagen, die SUBURBIA war die erste richtig gute Party für Maria und mich in STHLM. Kaum drin, ging alles ganz schnell. Däncidänci. Schon war es 6 Uhr. Großartige Nacht samt Rausschmissen, verloren gegangenen Jacken und Biertickets statt Bargeld an der Bar.

Gestern waren wir im Debaser Medis. Da waren wir schon mal. Dieses Mal war es besser. Wir sind wieder vor 10 rein (also für umme, yeah!), haben uns die Pipettes angeschaut und uns danach völlig nüchtern ins betrunkene Stockholmer Publikum gestürzt. Es gab eher unfeinen Elektro, aber auf die Fresse-Musik ist auch mal gut. Sehr gut. Däncidänci. Nächste Woche sehen wir Hurts und Familjen. Live. Für umme. Ich liebe diese Türmoral.

Jetzt treffen wir uns mal wieder mit Freunden zum Kochen. Mal sehen, wohin uns Facebook später ausführt. Wir sind gespannt, haben die Tanzschuhe im Gepäck und Hunger.

Also hej då, meine Freunde. Ich freue mich auf den Besuch des einen oder anderen von euch, dann seht ihr mal, wie schön STHLM ist.

Montag, 4. Oktober 2010

ZRH: Das Wochenende!

Hallo Montag. Noch will ich mich mit dem Wochenstart nicht so recht anfreunden, denn das Wochenende war viel zu schön! Und zwar habe ich meine Cousine Sabrina am Bodensee besucht, was richtig großartig war. Viel viel Natur und dementsprechend viel Erholung.

Natürlich durfte auch der Besuch im Supermarkt nicht fehlen: Als die Kassiererin an der Kasse zu mir meinte: "25 Euro bitte" musste ich angesicht der Fülle im Einkaufswagen wirklich lachen, weil solch ein Preis bei einem so großen Einkauf in Zürich gar nicht denkbar wäre.

Diese Woche geht es nun in die Detailrecherche beim Projekt Swissfuture. Ich werde einen Artikel schreiben und habe dafür eine Woche Zeit. Am Donnerstag geht es dann für vier Tage zurück ins wunderbare Berlin!

Herzallerliebst, Sandra

Die Limmat

Samstag-Flohmarkt auf dem Bürkliplatz

Sonnenuntergang am Bodensee Nb.1

Sonnenuntergang am Bodensee Nb.2

Hinter diesem hübschen Hügel wohnt Sabrina.

Sonntagsspaziergang.

Viele viele Pferde!

Viele viele leckere Äpfel!


Sonntag, 3. Oktober 2010

STO: Farbwechsel

Farbwechsel.
Warum? Weil ich eigentlich gerade was für die Uni machen müsste. Schleunigst. Außerdem beginnt Stockholm auch gerade, die Kleider zu wechseln. Es wird Herbst. Wie schön.


Liebste Grüße von Stock & Holm. Bald wieder mit detailierterer Berichterstattung.

Donnerstag, 30. September 2010

BCN: Kurzmeldung

"Wenn Streik, dann richtig." dachten sich die Spanier und machten einfach nichts mehr. Schon nachts gab es gestern keine Busse mehr und die Menschen formierten sich um 4.00 morgens zu Protestzügen durch die Stadt. Es muss auch nachmittags ganz schön heftig geworden sein. Freunde sind in Gefechte zwischen Demonstranten und Polizisten geraten.
Der perfekte Tag für uns, um an den Strand zu gehen. Es war erstaunlich ruhig. Niemand wollte uns Cola verkaufen und es gab keine Massage-Angebote von thailändischen Frauen. Entweder haben die Pakistaner mitgestreikt oder sie konnten nicht kommen, da es keinen öffentlichen Nahverkehr gab. Nun habe ich Sonnenbrand.
Viele Grüße aus diesem verrückten Land.

Montag, 27. September 2010

BCN: 15° - Die Nächte werden kühler.

Es ist schon wieder viel Zeit vergangen und natürlich ist viel passiert in Barcelona. Ich bin in die neue Wohnung eingezogen und fühle mich wohl. Endlich. Die Wohnung liegt im Stadtteil Barceloneta, einer etwas vor der Stadt gelagerten Halbinsel. Gut daran ist, dass das Meer in weniger als einer Minute zu Fuß zu erreichen ist und man es sogar, wenn man genau hinsieht, vom Balkon aus sehen kann. Das nutze ich in vollen Zügen aus. Gestern habe ich zum Beispiel am Strand gefrühstückt. Kaffee in die Tasse und ab an den Strand. Es ist auch noch unglaublich warm hier. Selbst wenn es regnet kann man im Pulli rausgehen. Nur die Nächte werden langsam kühler, so 15°C.

An diesem Wochenende oder besser gesagt seit Donnerstag war die Fiesta de Mercè. Die Stadtpatronin von Barcelona wurde mit Paraden, Feuerwerk und Konzerten gefeiert. Die ganze Stadt war auf den Beinen überall gab es Musik, Tanz, Kinderschminken und Kasperletheater. Wir waren jeden Abend bei kostenlosen Konzerten: Belle and Sebastian, Crystall Fighters und OK, go! haben zum Beispiel umsonst gespielt. Wir, das sind übrigens meistens Katha und ich und die Spanischsprachkursgruppe. Viele viele Deutsche sind dabei, aber auch Holländer, Dänen, Finnen, Italiener … Es macht total viel Spaß mit ihnen! Das einzige Problem ist: wir sprechen alle Englisch miteinander. Spanisch gibt es also nur in der Sprachschule. Aber ich habe ja noch ein Jahr Zeit, um es zu lernen und zu verbessern. Und mit Sofie aus Dänemark versuche ich auch Spanisch zu sprechen.

Heute war ich bei meinem ersten Unikurs: Arte del Siglo XX. Spannend. Die ersten zwei Wochen sind erst einmal dazu da die Kurse anzusehen. Danach kann man dann entscheiden, was man wählen möchte. Ich hoffe, dass die anderen Kurse auch gut sind und Spaß machen. Außerdem kann man in der Uni hoffentlich auch Spanier kennenlernen. Beobachtung: Die spanischen Studenten sind fauler als die deutschen. Unsere Semesteraufgabe ist es eine Stadtkarte mit allen Kulturstätten zu gestalten. Die Spanier wollten nur 5 Kulturstätten auf der Karte markieren, obwohl 10 angedacht waren.

Langsam findet sich alles und ich lerne die Stadt kennen. Gut ist auch, dass ich immer öfter mit dem "Bicing" unterwegs bin. Das praktische daran ist, dass man immer ein Fahrrad hat, wenn man eins braucht. Blöd daran ist, dass man sie nachts nicht ausleihen kann. Die Zeiten sind die gleichen, wie die der Metro.

Bilder gibt es, wenn ich wieder Internet habe, das ein wenig schneller ist...

Sonntag, 26. September 2010

ZRH: Der Zürcher wippt im Takt

Guten Morgen!
Die letzte Nacht brachte folgende Erkenntnis: Der Zürcher tanzt nicht.
Aber mitwippen mag er.
Eine sehr nette Nacht, von Bar zu Bar und am Ende im Longstreet doch noch ein wenig getanzt.
Was ich hier sehr mag: Alles ist dicht beieinander, man braucht keine 10 Minuten für einen Barwechsel. Und mit dem Velo nur 5 Minuten heim. Herrlich!
Auch ein neuer Lieblingsort: Die Bäckerei Happy - rund um die Uhr geöffnet und alles noch selbst gebacken. Interessant war mal wieder die Schweizer Geschäftstüchtigkeit, denn nachts muss man auf alles einen Nachtzuschlag in Höhe von 20 bis 80 Rappen bezahlen! Einen netten Artikel dazu gibt es hier.
Euch einen schönen Sonntag! Und große Umarmungen an meine Mädels in BCN, REY & STO.

Samstag, 25. September 2010

ZRH: Die erste Woche!

Hoi!

Die erste Woche ist vorbei und die erste gute Neuigkeit: Ich bin umgezogen! In ein schönes Zimmer nahe der Limmat und nur 5 Minuten von der Universität entfernt. Eine sehr nette 3er-WG zusammen mit einer Österreicherin (Jennifer) und einer Schweizerin (Claudia). Jennifer ist ebenfalls Austauschstudentin und studiert sonst regulär Modedesign in Wien. Wir haben gerade gemeinsam den Swissfuturekurs und ich habe ihr gleich am ersten Tag mein Zimmerdilemma geschildert, welches dank ihr nun gelöst ist! Großartig! Damit kann ich endlich in Ruhe in Zürich ankommen und sitze nicht mehr auf gepackten Koffern.

Da mein neues Zimmer bis auf einen großen Wandschrank unmöbliert ist, fuhren Jennifer & ich gestern erstmal zu IKEA um mir eine Matratze zu kaufen. Heute sind alle Koffer nun ausgepackt und ich fühle mich schon richtig wohl. Jetzt fehlt nur noch ein kleiner Tisch & Stuhl, aber das wird der nächste Flohmarkt bringen.

Da wir hier mit unserem Studentenausweis nicht wie in Deutschland berechtigt sind mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, braucht man in Zürich ein eigenes Velo (Fahrrad). Deshalb ging es heute in der Früh im strömenden Regen auf den größten Veloflohmarkt Zürichs, der heute auch zum letzten Mal für dieses Jahr stattfand. Viele viele viele Velos! Auch alle teurer als gedacht - aber mit viel Geduld und Motivation fand ich dann meine Perle! Ein so hübsches Velo! Man spürt richtig die Schweizer Qualität und es ist so entzückend retro.
Das werde ich auf jeden Fall mit nach Berlin nehmen!

Mein hübsches neues Velo!

Die große Velobörse.

Völlig durchnässt trafen Jennifer und ich uns danach ums Eck mit Simon, einem Freund von ihr. Und zwar hier: Cafe Casablana. Ein sehr nettes und hippes Cafe mit leckerem Essen in der berüchtigten Langstraße. Für alle, die mich in den nächsten Monaten besuchen werden: Da schlepp ich euch hin :)

Leckere heiße Schokolade.

Das Casablanca innen.

Im Regen brachten wir dann die Velos nach Hause und gingen anschließend ins Musical "Die Schweizermacher". Meine Mitbewohnerin Claudia arbeitet dort in der Requisite und hat uns so Freikarten organisiert. Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Buch und dem Film. Thematisiert wird die schweizerische Einbürgerungspraxis und der Umgang mit Ausländern hier in der Schweiz. Ein an sich gesellschaftspolitisches Thema, welches im ganzen Musical-Tamtam leider ein wenig unterging. Circa 75 Prozent der Show waren zudem auf Schweizerdeutsch, was es mir doch wieder ein bisschen schwer gemacht hat..

Die Schweizermacher.

Mein neuer bester Freund!


Morgen werde ich zum ersten Mal seit langem wieder einmal richtig ausschlafen und mich dann den ersten Unihausaufgaben widmen, sowie meine Textjobs erledigen. Und dann freue ich mich auch schon auf die nächste Woche! Immer montags habe ich meine theoretischen Vorlesungen (ich suche genau wie Anne noch ein Bachelorthema) und von Dienstag bis Freitag sind dann stets die Projektmodule. Von Swissfuture kann ich noch gar nicht viel erzählen, wir sind hier noch mitten im grundsätzlichen Brainstorming. Was bisher auffällt: Das Studium an der ZHdK ist viel persönlicher als an der UdK, es gibt kleinere Klassen und eine sehr enge Betreuung durch die Dozenten. Am Donnerstag besuchen wir die Bildredaktion von DAS MAGAZIN. Da ich das Heft & die Idee dahinter sehr mag, freu ich mich schon!
Und am Wochenende besuche ich für zwei Tage meine herzallerliebste Cousine Sabrina am Bodensee, da schlägt das Herz höher!

Sodele, gleich geht es noch mit Jenny & ihren schweizer Freunden ins Josef. Da die Wohnung hier so ideal liegt, sind wir innerhalb von nur 5 Velo-Minuten im Bar- & Nachtviertel. Auf in die Nacht!

Dienstag, 21. September 2010

REY: Wie die Zeit vergeht

Hey ihr Lieben,

ich habe vor lauter Aufregung über die vielen neuen Posts aus Barcelona, Stockholm und Zürich ganz vergessen, selbst mal wieder etwas zu schreiben. Das ist hiermit nachgeholt.

Zuerst muss ich meinem Ärger über unsere Vermieterin Luft machen. Die hat es nach 4 (!) Wochen immer noch nicht geschafft unsere "TV-Lounge" einzurichten. Was an sich noch okay wäre, wenn sie nicht stattdessen fast jeden Tag herkommen würde (egal zu welcher Uhrzeit und natürlich unangekündigt) um irgendeine Kleinigkeit zu erledigen. Im Schlepptaus hat sie dabei gern ihren Ehemann und/oder ihren Sohn mit denen sie sich dann lauthals auf französisch unterhält. Mitten im Flur, vor meiner Zimmertür. Und es ist ja nicht so, dass dieses Haus hellhörig wäre, nein.Auch schön: letztens saß ihr Sohn mit seinem Laptop bei uns und hat was für die Schule gemacht – ein fünfter Mitbewohner? Die Krönung (bisher) war als sie gestern Morgen mit sechs Technikern vor der Tür stand, die nun seither die Satellitenschüssel auf dem Dach installieren. Natürlich mal wieder mehr oder weniger unangekündigt. Ist klar. Ach ja, und hab ich erwähnt, dass wiederum diese netten Herren nicht anklopfen bevor sie die Zimmer betreten?! Das resultierte schließlich darin, dass ich sie heute Morgen (als sie mitsamt Handwerkern wieder im Flur stand und versucht hat Denis Zimmer, der zu der Zeit gar nicht Zuhause war, mit einem Zweitschlüssel aufzuschließen – soviel zum Thema Privatsphäre) angeschrien habe. Ihr Mann stand hinter ihr und war total sauer. Sie musste ihn zurückhalten, damit er nicht auf mich losgeht. Heute Abend schicken wir ihr eine schriftliche Beschwerde über die Zustände im Haus per Mail. Ein Wahnsinn hier!

Ach dabei fällt mir ein: wir haben einen neuen Mitbewohner. Michael, 25, Däne und ausnahmsweise mal kein Student, sondern Praktikant. Ist sehr sympathisch und wird natürlich in Kürze auf die nächste Party mitgeschleppt. Wahrscheinlich in meinen neuen Lieblingsclub: Bar 11. Super Musik (Indie, Rock, etwas Pop und Elektro), viele Isländer und normale Preise. Hier ein Foto vom (vor-)letzten Samstag:


Zitat Paul: "When the DJ wants to take a picture of you, you are cool." Jab.

Neben dem Reykjaviker Nachtleben widme ich mich aber selbstverständlich auch dem Studium. Besonders mein Shakespeare Kurs hat es mir dabei angetan. Nach Richard III gehen wir jetzt Der Kaufmann von Venedig durch. Es folgen diverse andere Stücke. Wer eine Idee hat wie ich Shakespeare im Rahmen meiner Bachelorarbeit für GWK nutzen kann, ist mehr als willkommen mich an seinen Gedanken teilhaben zu lassen ;)

Vorletztes Wochenende haben wir einen Tagesausflug zu den Sehenswürdigkeiten des Golden Circles gemacht inklusive Réttir, dem traditionellen Schafabtrieb in Island. Marie und ich haben es uns nicht nehmen lassen, selbst das ein oder andere Schaf bei den Hörnern zu packen. Das war grandios. Ein Foto folgt in Kürze. Zu den Sehenswürdigkeiten gehörten der Gulfoss (der goldene Wasserfall), ein Thermalgebiet mit Geysir und Þingvellir, das ehemalige Parlamentsgelände mit dem größten natürlichen See Islands und einer kleinen Schlucht wo die Kontinentalplatten auseinander driften. Wer alles sehen will, guckt hier oder bei Hans.




Übermorgen geht es dann auch schon los mit dem Reykjavik International Film Festival. Bis 3. Oktober werden Filme aus aller Welt gezeigt und es finden Workshops und Diskussionsrunden statt: www.riff.is. Zwei bis drei Filme will ich auf jeden Fall sehen. Zum Beispiel The Genius and the boys, ein Film über einen Nobelpreis-Gewinner, der vorrangig in den Sechzigern während einer Forschungsreise in Neuguinea regelmäßig an sexuellen Praktiken mit Kindern teilnahm, die in Teilen des Landes als normal gelten. Der Film behandelt das Thema Pädophilie im Kontext von Kultur und Akzeptanz. Das klingt interessant und ich kann es für meinen Politics of Culture Kurs verwenden. Passt doch ;)

Ich drück euch alle und besonders meine Mädels in BCN, STO und ZRH.

P.S.: Zum Abschied ein Blick auf die (in Reykjavik schwachen) Nordlichter: