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Montag, 20. Dezember 2010

REY: Sjáumst

Ein dunkler, früher Morgen in Reykjavik. Rebell-Anne liegt niedergeschlagen und mit leicht geschwollenem Hals im Bett. Es ist Zeit Abschied zu nehmen, Zeit zu sagen wofür sie dankbar ist. Das hat sie schon beim Thanksgiving Dinner geübt...

Ich bin dankbar für die vielen vielen Menschen, die ich hier in mein Herz schließen konnte. An allererster Stelle Kristian, den ich in meinem Leben nicht mehr missen möchte. So viele Kaffees und Gespräche, Parties und Lachanfälle, Kater und Gossip. Er war der Mann an meiner Seite, den ich hoffentlich ganz bald wiedersehen werde. Zu den tollen, lieben Menschen, die meine Zeit hier unvergesslich gemacht haben, zählen aber auch: Marie, Sandra, Natsha, Tom, Tómas, Halla, Emanuel, Michael, Emelie, Madie, Markus, Manuel uvm. Und natürlich nicht zu vergessen Hans, den besten Roomie aller Zeiten ;)

Ich bin dankbar für die Studienzeit an der University of Iceland. Die Uni ist modern, strukturiert und interaktiv (ein ausgeklügeltes, funktionsfähiges Intranet!!). Meine Dozenten waren große Klasse und allesamt hoch motiviert uns für die Lehrinhalte zu begeistern. Wie die meisten Leser schon wissen, hat es mir dabei vor allem mein Politics of Culture Kurs angetan. Essays, Gruppendiskussionen, Rollenspiele - es war einfach immer interessant. Danke Matthew, danke Selina. Ihr habt mich für Anthropologie begeistert. Bachelorarbeit, ich komme.

Ich bin dankbar für ein (kurzes) Leben in dem beschaulichen Städtchen Reykjavik. Ach wie schön ist es doch, wenn mehr oder weniger alles in max. 15 Minuten zu Fuß erreichbar ist: Freunde, Bars und Cafés, Einkaufsstätten etc. Man trifft sich am Samstagmittag auf dem Weg zu Flohmarkt, Freitagnacht im Bakkus beim Feiern oder eben auf dem zum Einkaufen im Bonus. Man muss sich eigentlich nie verabreden, man kann einfach einen Spaziergang machen und trifft mit Sicherheit zwei bis drei bekannte Gesichter auf den Straßen Reykjaviks. Wie anders ist da doch Berlin...

Berlin, MEIN Berlin, ich komme. Juchu!!

Mittwoch, 1. Dezember 2010

REY: Ausnahmezustand

VULKAN - AUSBRUCH - EVAKUIERUNG!!

Haha, kleiner Scherz liebe Leser. Ich hoffe Dir geht es gut Mama. Kuss

Ausnahmezustand weil:

1. Zurzeit die Examen laufen und die Universität inklusive Bibliothek komplett dicht, also zu 100% belegt ist!! Heute Morgen mussten Studenten am Eingang ihren Studentenausweis vorzeigen, um überhaupt rein zukommen. Drinnen galt es dann Nummern zu ziehen, um ggf. Stunden später einen Platz zu ergattern. Ein ähnliches Schauspiel nur ohne Nummern vollzieht sich gerade parallel in ALLEN Universitätsgebäuden. Daher haben Natsha und ich uns in eins der gemütlichen Cafés downtown verzogen. Hier gibt es wenigstens guten Kaffee :)

2. Ich das erste Mal in meinem Leben eine Prüfung geschmissen habe. Ja wohl, ich Anne Schulze, die in der Regel mit herannahender Prüfung zur Streberin mutiert, habe entschieden an einer Prüfung nicht teilzunehmen. Für das Examen in Icelandic Folk Tales hätte ich nämlich ein zehn seitiges Essay schreiben und eine mündliche Prüfung ablegen müssen. Beides in einem Zeitraum, den ich zehn tausendmal besser für meine Prüfungen in Shakespeare und Politics of Culture gebrauchen kann. Die Credits werden mir eh nicht angerechnet. Also tschüssikowski
Icelandic Folk Tales, willkommen Rebell-Anne.

3. Die Handwerker im Haus sind. Lärm machen. Sägen und Schleifen. Stören. Und mal wieder hat uns keiner informiert. Und das zur Examenszeit, in der wir alle zu tun haben und – rein hypothetisch natürlich – auch zu hause lernen könnten/müssten (siehe 1.). Ob ich Evelyne die Café-Rechnungen weiter berechnen kann? Hehe.

4. Ich nur noch 2.5 Wochen in Reykjavik bin. So sehr ich mich freue meine Familie und Freunde wiederzusehen, umso mehr schmerzt mir das Herz bei dem Gedanken nicht wiederzukommen. Ich habe mich in die Stadt, das Land und die Leute verliebt. Wäre nicht alles so furchtbar teuer und würde nicht meine Bachelorarbeit und vielleicht mal ein anständiger Job in Berlin auf mich warten, wer weiß... Sag niemals nie, mit Zeit kommt Rat oder wie Hans sagt: "Life is a like house, you live in it." Danke Hans.

5. Sich heute quasi unsere WG aufgelöst hat: Michael ist auf und davon. Dänemark hat gerufen und der Prinz ist zurückgekehrt. "Something is rotten..."

Hier unser offizielles WG-Abschiedsfoto
:



In diesem Sinn: Liebe Dezembergrüße von einer wehmütigen Anne...

Montag, 15. November 2010

REY: nur noch ein guter Monat...

Es ist still geworden in unserem Blog. Aber das kann nur Gutes heißen. Soweit ich (von mir und den anderen) weiß, sind wir entweder universitär zu beschäftigt oder feiern zu viel. Im Idealfall ist es natürlich ein Mischung aus beidem.

Bei mir gibt es nicht viel Neues zu berichten. Im Haus läuft alles super. Wir kochen zusammen, gucken Filme und spielen mehr als einmal die Woche Rummikub bei einer Tasse Tee. Also alles sehr harmonisch. Mal abgesehen davon, dass wir gerade unser Haus auseinander nehmen, lach. Erst das Rollo in Hans Zimmer, dann der Backofen und zuletzt die Balkontür. Dabei wollten wir doch nur die Nordlichter vom Balkon aus bestaunen und prompt hat der isländische Wind die Balkontür gegen das Außengeländer geschleudert, so dass sich der Rahmen verzogen hat. Aber alles nicht weiter dramatisch und inzwischen mehr oder weniger repariert.

Uni macht größtenteils Spaß. Leider ist der Icelandic Folk Tales Kurs eine herbe Enttäuschung – unser Dozent gibt sich zwar redlich Mühe den Inhalt unterhaltsam zu gestalten, interessanter wird er dadurch aber auch nicht. Dafür wurde ich in meinem Politics of Culture Kurs kürzlich zum Lord Chancellor of the United Kingdom ernannt. Das ist doch mal einen Karrieresprung, lach. In einem Rollenspiel, das die kontroversen dänischen Muhammed Cartoons thematisiert, mimt unsere Gruppe einen Teil der britischen Regierung. Erst vor ein paar Tagen haben wir unsere erste Pressemitteilung ausgesandt – sie wurde von unserem Dozenten mit folgender Einleitung veröffentlicht: "Dear all, The Lord Chancellor of the United Kingdom, The Right Honourable Anne Schulze, wishes it to be known that...". Ach ja, an den Ton könnte ich mich gewöhnen, damit ihr schon mal Bescheid wisst ;)

In der Rubrik "Bilder" gibt es diesmal Schaurig-Schönes zu sehen:

Ih (wie widerlich)

Halloween und Daumenquetschung knapp 2 Monate später

Oh (wie schön)

Schnee in Reykjavik (leider schon wieder weg) und Aurora Borealis (Foto von Hans)

Und jetzt geht es ins Bakkus bei einem Glas Wein Harold and Maude gucken. Euch allen auch einen schönen Abend. Anne

Dienstag, 19. Oktober 2010

REY: Kleiner Nachtrag weil lustig, aktuell oder gut zu wissen

Lustig: Vergangenen Donnerstag habe ich es geschafft mit Hilfe eines langen Aufenthalts in der heißen Badewanne den Feueralarm im zweiten Stock auszulösen. Ein ohrenbetäubendes Geräusch! Dank Michaels heldenhaftem Einsatz mussten wir es allerdings nur wenige Minuten ertragen ;)

Aktuell: Auf dem Hausberg, Esja, liegt Schnee!! Es könnte also tatsächlich bald soweit sein. Schnee in Reykjavik. Heute Morgen lag schon ein gaaaaanz klein bißchen im Garten. Wenn es soweit ist, mache ich wie versprochen ein 101 Reykjavik Bild: mit Zigarette im Mund im Schnee liegen. Das wird groß.

Gut zu wissen: Am 20.12. komme ich zurück nach Berlin, bleibe aber nur ein paar Tage. Denn seit kurzem steht fest: Silvester geht es zu meinen Lieblingsjungs nach Düsseldorf. Und Corinna und Larissa kommen mit. Ich freue mich so sehr und hoffe niemanden mit dieser Entscheidung zu enttäuschen. Wir sehen uns in Berlin - vor und/oder nach Silvester ;)

Kuss

Montag, 18. Oktober 2010

REY: News aus der Stadt, in der Anne niemals schläft

Meine Lieben, das Leben hier ist aufregend. Alles läuft drunter und drüber. Wenn man mit vier Leuten zusammen wohnt, von einem Festival zum anderen hüpft und nebenbei noch den Alltag mit Uni, den häuslichen Pflichten und dem regelmäßigen Austausch mit den Liebsten in der Ferne meistert, dann wird es wirklich nie langweilig.

Das Reykjavík International Film Festival (kurz RIFF) war aufregend. Jeder Tag ein bis zwei Filme von denen man noch nie gehört hat, in den unterschiedlichsten Kinosälen, die mal für fünfzig, mal für fünfhundert Personen Platz boten. Auf die vielen mehr oder weniger schlechten Filme, die ich gesehen habe, möchte ich hier gar nicht eingehen. Stattdessen lieber die zwei herausragenden Filme erwähnen, die es mir wirklich angetan haben. Zum einen Womb mit einer brillanten Eva Green. Eine komplizierte Geschichte über Liebe und Leben, die mich von der ersten Sekunde an gefesselt und zu Tränen gerührt hat. Unglaublich gut und daher mehr als sehenswert. Zum anderen der Film, über den ich hier schon im Vorfeld berichtet habe: The Genius and the boys ist wie vermutet eine unglaublich interessante und herausfordernde Dokumentation, die einen Stunden/ Tage/ Wochen später noch über die Problematik von Kultur, Recht und Unrecht, Toleranz, Ruhm und Gesellschaft nachdenken lässt. Nicht allein gucken, denn danach drüber reden ist mindestens genauso empfehlenswert wie der Film selbst.

Am vorletzten RIFF Tag haben wir zusätzlich und zur Freude aller Beteiligten unsere Einweihungsparty geschmissen. Da Angela noch in der Stadt weilte und Michael inzwischen bereits von uns in die isländische Gesellschaft eingeführt wurde, sind auch fast alle gekommen, die wir hier in Reykjavik schon in unser Herz geschlossen haben. Es gab Trinkspiele, laute Musik und Tanz. Meinem Zimmer gebührte die Ehre den "Trinkallergikern" des Abends Unterschlupf zu gewähren. Bei dieser Gelegenheit möchte ich Marie danken, die mich bei unserem IKEA Besuch davon überzeugen konnte, einen Eimer als Papierkorb zu erwerben. Er hat sich spätestens an diesem Abends als nützlich erwiesen.



Am vergangenen Wochenende ist schließlich Nelly, Hans Freundin, für zwei Wochen eingezogen und bereitet Hans und uns seitdem viel Freude. Während der Rest des Hauses dann auch gleich auf Wandertag aufgebrochen, musste ich Samstag und Sonntag - nachdem ich mir ein bißchen Feierei am Freitag nicht verkneifen konnte - lernen. Der erste Test in Icelandic Folk Tales stand an und siehe da: Ich habe bestanden. Mehr Details muss man dazu nicht wissen, lach.Viel erwähnenswerter ist in dieser Hinsicht nämlich mein Essay über Asian Values, das ich am vorletzten Tag des Iceland Airwaves einreichen musste. Dem aufmerksamen Leser dürfte nicht entgangen sein, wie schwer es mir fiel, dieses Essay (parallel zum Festival) zu schreiben und mit welchem Eindruck bezüglich seiner Qualität ich es schließlich abgegeben habe. Heute Morgen bin ich dann fast vor Lachen aus dem Bett gefallen: 9.10 von möglichen 10 Punkten erreicht. Quasi eine 1 – unglaublich, lach. So kann es gern weitergehen :)

Derweil hat uns das Iceland Airwaves ein paar tolle Tage beschert. Ich habe es auf den Live-Genuss von achtzehn Bands gebracht, die mich mal mehr und mal weniger beeindrucken konnten. Achtzehn klingt zwar nicht nach viel, bedenkt man aber die ständigen Locationwechsel, das nicht genutzte "Tagesangebot" (weil ich am Schreibtisch saß) und das teilweise lange Anstehen, bin ich zufrieden. Meine Highlights hier ganz klar: Berndsen, Dikta und Hurts. Das passendste Zitat in diesem Zusammenhang: "Anne, ich wusste die würde Dir gefallen. Ist eben eine Mitsingband" (Hans). Und Recht hat er. Nach ein viertägigen Ausgeh- und Partymarathon ist mein Körper ausgelaugt und mein Geist noch etwas durcheinander. Eine erholsame Woche dürfte nun nicht nur mich, sondern auch meinen geschundenen Geldbeutel erfreuen.




Eine kleine Ruhepause ist also angesagt. Bis Freitag, da hat Hans Geburtstag... Es gibt immer was zu feiern ;)

Dienstag, 21. September 2010

REY: Wie die Zeit vergeht

Hey ihr Lieben,

ich habe vor lauter Aufregung über die vielen neuen Posts aus Barcelona, Stockholm und Zürich ganz vergessen, selbst mal wieder etwas zu schreiben. Das ist hiermit nachgeholt.

Zuerst muss ich meinem Ärger über unsere Vermieterin Luft machen. Die hat es nach 4 (!) Wochen immer noch nicht geschafft unsere "TV-Lounge" einzurichten. Was an sich noch okay wäre, wenn sie nicht stattdessen fast jeden Tag herkommen würde (egal zu welcher Uhrzeit und natürlich unangekündigt) um irgendeine Kleinigkeit zu erledigen. Im Schlepptaus hat sie dabei gern ihren Ehemann und/oder ihren Sohn mit denen sie sich dann lauthals auf französisch unterhält. Mitten im Flur, vor meiner Zimmertür. Und es ist ja nicht so, dass dieses Haus hellhörig wäre, nein.Auch schön: letztens saß ihr Sohn mit seinem Laptop bei uns und hat was für die Schule gemacht – ein fünfter Mitbewohner? Die Krönung (bisher) war als sie gestern Morgen mit sechs Technikern vor der Tür stand, die nun seither die Satellitenschüssel auf dem Dach installieren. Natürlich mal wieder mehr oder weniger unangekündigt. Ist klar. Ach ja, und hab ich erwähnt, dass wiederum diese netten Herren nicht anklopfen bevor sie die Zimmer betreten?! Das resultierte schließlich darin, dass ich sie heute Morgen (als sie mitsamt Handwerkern wieder im Flur stand und versucht hat Denis Zimmer, der zu der Zeit gar nicht Zuhause war, mit einem Zweitschlüssel aufzuschließen – soviel zum Thema Privatsphäre) angeschrien habe. Ihr Mann stand hinter ihr und war total sauer. Sie musste ihn zurückhalten, damit er nicht auf mich losgeht. Heute Abend schicken wir ihr eine schriftliche Beschwerde über die Zustände im Haus per Mail. Ein Wahnsinn hier!

Ach dabei fällt mir ein: wir haben einen neuen Mitbewohner. Michael, 25, Däne und ausnahmsweise mal kein Student, sondern Praktikant. Ist sehr sympathisch und wird natürlich in Kürze auf die nächste Party mitgeschleppt. Wahrscheinlich in meinen neuen Lieblingsclub: Bar 11. Super Musik (Indie, Rock, etwas Pop und Elektro), viele Isländer und normale Preise. Hier ein Foto vom (vor-)letzten Samstag:


Zitat Paul: "When the DJ wants to take a picture of you, you are cool." Jab.

Neben dem Reykjaviker Nachtleben widme ich mich aber selbstverständlich auch dem Studium. Besonders mein Shakespeare Kurs hat es mir dabei angetan. Nach Richard III gehen wir jetzt Der Kaufmann von Venedig durch. Es folgen diverse andere Stücke. Wer eine Idee hat wie ich Shakespeare im Rahmen meiner Bachelorarbeit für GWK nutzen kann, ist mehr als willkommen mich an seinen Gedanken teilhaben zu lassen ;)

Vorletztes Wochenende haben wir einen Tagesausflug zu den Sehenswürdigkeiten des Golden Circles gemacht inklusive Réttir, dem traditionellen Schafabtrieb in Island. Marie und ich haben es uns nicht nehmen lassen, selbst das ein oder andere Schaf bei den Hörnern zu packen. Das war grandios. Ein Foto folgt in Kürze. Zu den Sehenswürdigkeiten gehörten der Gulfoss (der goldene Wasserfall), ein Thermalgebiet mit Geysir und Þingvellir, das ehemalige Parlamentsgelände mit dem größten natürlichen See Islands und einer kleinen Schlucht wo die Kontinentalplatten auseinander driften. Wer alles sehen will, guckt hier oder bei Hans.




Übermorgen geht es dann auch schon los mit dem Reykjavik International Film Festival. Bis 3. Oktober werden Filme aus aller Welt gezeigt und es finden Workshops und Diskussionsrunden statt: www.riff.is. Zwei bis drei Filme will ich auf jeden Fall sehen. Zum Beispiel The Genius and the boys, ein Film über einen Nobelpreis-Gewinner, der vorrangig in den Sechzigern während einer Forschungsreise in Neuguinea regelmäßig an sexuellen Praktiken mit Kindern teilnahm, die in Teilen des Landes als normal gelten. Der Film behandelt das Thema Pädophilie im Kontext von Kultur und Akzeptanz. Das klingt interessant und ich kann es für meinen Politics of Culture Kurs verwenden. Passt doch ;)

Ich drück euch alle und besonders meine Mädels in BCN, STO und ZRH.

P.S.: Zum Abschied ein Blick auf die (in Reykjavik schwachen) Nordlichter:

Dienstag, 7. September 2010

REY: An awesome weekend

Nach dem ich im letzten Post unser Wochenendprogramm schon angekündigt habe, folgt hier nun die Auswertung. Kurz und knapp: Es war toll! Ein Wochenende wie es jedes sein könnte. Nein, sollte :)

Freitagnacht war Partynacht. Das gehört sich in Island so. Unter der Woche nichts trinken und dafür am Wochenende die Sau rauslassen. Und zwar so richtig. Ja, Reykjavik ist nicht Berlin, ABER es gibt hier einen (wie ich finde) Riesenvorteil: Bar-/ Clubhopping macht soooo viel mehr Spaß. Denn alles befindet sich in einem übersichtlichen Umkreis. Man kann geradezu wortwörtlich von Location zu Location hüpfen. Das macht wahnsinnig Spaß und führt dazu, dass man ständig und überall neue Leute trifft. Isländer, Norweger, Finnen, Dänen, Schweden, Spanier, Deutsche, Briten etc. Genau das richtige für mich... mir gefällt es hier.


Marie und Kristian

Nach einem grandiosen Abend haben wir uns Samstag immerhin zum Flohmarkt schleppen können. Der war allerdings nicht mein Ding. Alles ist in einer Halle untergebracht:, groß und unübersichtlich. Zudem gibt es dort unter anderem Fisch zu kaufen, so dass der ganze Markt danach riecht. Wir waren nicht lange dort und uns stattdessen ein Stück Carrotcake und Kaffee gegönnt. Den Abend habe ich dann mit Gossip Girl verbracht.

Es war wie die Ruhe vor dem Sturm, denn Sonntag war Wandertag. Zu sechst sind wir auf den Hausberg Esja gekrabbelt, doch die Spitze haben nur fünf erreicht. Ich muss gestehen: die letzten Meter waren so furchteinflößend steil, dass ich gekniffen habe. Da musste man schon richtig klettern, um den Gipfel zu erreichen. Und ich kleiner (Höhen-)Angsthase da hoch? Neeee... Habe stattdessen in der Sonne gelegen und die Aussicht auf über 600m genossen. Fein.


Fast ganz oben


"Ich warte dann mal hier auf euch."


Das wollte ich mir nicht antun.


Beim runtergehen war ich dann natürlich ganz vorn. (Ja, der Pinguin, das bin ich)

Gestern war dann wieder Uni angesagt. Studieren muss man hier ja auch ein bißchen. Für diese Woche steht außerdem IKEA, Schwimmen und endlich mal mit Mama telefonieren auf dem Programm. Und Freitag sind wir natürlich wieder zum Clubhopping verabredet...

Ich drück euch alle. Kuss

Freitag, 3. September 2010

REY: Orientation meeting and course selection

Man man, das waren ein paar Tage...

Montag Orientation Meeting mit anschließender Photo Scavenger Hunt. Fünf Teams - ich glaub jedes so um die zwanig Leute - mussten komische Aufgaben an unterschiedlichen Plätzen erledigen und alles fotografieren. Das Ganze wurde angekündigt mit den Worten "You will have soooooooo much fun!". Klar das ich nach der Ansage erstmal keine Lust auf die Aktion hatte. Marie konnte mich trotzdem überzeugen mitzumachen und da wir glücklicherweise auch im selben Team gelandet sind, hatte ich einen super witzigen Nachmittag :)
Nach dern Jagd sind wir direkt in eine Bar wo die Fotos gezeigt werden sollten - "on a huuuuuge screen". Urgh. Witzige Fotos sehen ja meistens besonder vorteilhaft aus... Und dann noch auf einer großen Leinwand... vor allen Austauschstudenten, die man ja gerade kennenlernen will... Top!
Unser Team hat zwar nicht gewonnen, aber wir hatten einen sehr lustigen Abend mit dem ein oder anderen Bier.

Dienstag haben wir dann Uni-Registrierungs-Kram erledigt und sind danach meilenweit zum Shoppingcenter gelaufen um bei Bonus, dem isländischen Discountmarkt, einzukaugen und dem "Alkoholfachgeschäft" einen Besuch abzustatten. Die günstigste Flasche Weißwein gab es für isk 1.099 (knapp 7 EUR). Ging sogar rein geschmackstechnisch. Die haben wir uns dann am Mittwochabend zum WG-Abendessen gegönnt. Jeder ein Glas und Schwupp war die Flasche leer. Oh man. Ich muss hier echt lernen laaaaaaangsam zu trinken. Achja, das nennt man ja genießen ;)



Mittwoch hatte ich auch die ersten Kurse an der Uni. Danach habe beide abgewählt. Der erste war zu leicht ("We are going to learn how to communicate with each other - in English") und der zweite zu anstrengend und uninteressant (Kopfschmerzen nachdem mich ein Fels europäischer Politikgeschichte überrollt hatte).

Danach war erst mal Kaffeezeit:



Gestern habe ich dann andere Kurse besucht. Und siehe da, beide gefallen mir. Einer handelt von isländischer Geschichte im Kontext von Sagen, Folk Tales und Übernatürlichem. Mal abgesehen von dem dreiteiligen Reader, den wir für 35 EUR kaufen mussten und den zwei Büchern, die noch dazu kommen, ganz interessant. Der Kurs wird von einem Kanadier unterrichtet, der vor 10 Jahren nach Island gekommen ist. Ursprünglich für ein Jahr – mach mit etwas Angst, lach. Danach durfte ich Shakespeare genießen. TOLL TOLL TOLLER Kurs. Britischer Prof, sehr strikt, aber unglaublich gebildet was englische Literatur und Geschichte betrifft. Meine Amazon-Buchbestellung ist schon raus :)

Nachmittags gabs dann überraschenderweise isländischen Reggae in der Uni:



So und heute nun die Meet your Buddy Party. Wir haben Mitte der Woche alle einen isländischen Buddy zugeteilt bekommen und den gilt es nun zu treffen. Meiner ist "tall, dark and handsome"... NEIN, natürlich nicht :P Aber ein süßes Mädel. Sieht nett aus, gucken wir mal. Außerdem ist gerade in Fashion Week in Reykavik. Da will ich auch noch vorbeischauen. Morgen dann Flomarkt und übermorgen wandern. Yeah!!

Mein Abschiedsgruß geht diesmal an Hannah, die just heute in Barcelona ankommt. Ich drücke Dich meine Liebe. Kuss

Montag, 30. August 2010

REY: Trip to the south

Heute nur ein kurzer Post ihr Lieben:

Wir waren unterwegs! Um genau zu sein in Südisland. Die Fotos findet ihr wie immer auf facebook. Wie versprochen, werde ich aber in Kürze auch hier ein paar veröffentlichen.

Morgen ist unser Orientation Meeting. Abends wird gefeiert. Ausnahmsweise für 3,30 EUR pro Bier statt 6 EUR oder mehr, die man sonst zahlt. Übermorgen folgt der Bericht.

Bis dahin eine gute Nacht euch allen.

Mittwoch, 25. August 2010

REY: Angekommen und glücklich

Jetzt ist es offiziell: Hans ist die Partymaus - nicht ich. Während er noch in der Bar Paris sitzt und n Bierchen zischt, liege ich im Bett mit Pyjama und Tee. Aber alles natürlich nur damit ich euch berichten kann. Ist klar.

Also... der Flug war anstrengend. Haben beide am Abend zuvor noch etwas gefeiert und konnten trotz 3,5h still sitzen nicht im Flugzeug schlafen. Kaum angekommen, haben wir uns noch am Flughafen mit Henry kurzgeschlossen, der die letzten 6 Wochen auf der Insel war und sein Rückflugticket gern mit einem von uns getauscht hätte. Danke noch mal für die vielen Tipps Henry :)

Der Blick aus dem Flugzeug und aus dem Bus auf dem Weg in die Hauptstadt, war zunächst ernüchternd. Eine karge Landschaft mit flachen Hügeln und nur vereinzelten grünen Flecken zwischen Lavagestein. Das Ganze erinnerte und doch eher Lanzarote oder Gran Canaria im Winter. Doch auf den letzten Metern viel auf: die Hügel sind doch Berge und die "kleinen grünen Flecken" bedecken die gesamte Stadt und Umgebung. Überall sieht man Wasser – sei es die Küste oder kleine und größere Seen und Teiche – das in nie zuvor gesehenen, intensiven Blautönen erstrahlt. Die klare, kühle Luft reaktiviert vergessene Teile der (Raucher-)Lunge. Die Sonne strahlt auf Reykjavik hinab. Mein Herz schlägt höher.


Ich kann euch nur ansatzweise beschreiben welche Gefühle dieser erste Eindruck in mir weckt. Nur dies: mich erinnert so vieles hier an Brighton und an diese wunderschöne Zeit in meinem Leben, dass ich mir sicher bin in Reykajvik (und Island) richtig zu sein.

So viel für heute meine Lieben. Eine gute Nacht wünsche ich euch.

P.S.: Unsere Mitbewohnerin Marie ist super. Mehr Bilder findet ihr auf Hans Blog.

Montag, 23. August 2010

BLN: Wie soll man denn Abschied nehmen...

... wenn man so tolle Freunde in Berlin hat?!?!

Bin gerade sehr sentimental. Und Schuld daran ist Inga. Die hat mir heute eins der schönsten Abschiedsgeschenke gemacht: Ein kleines Pillendöschen a.k.a. Mini-Bilderrahmen mit Fotos meiner Liebsten. Hier eine kleine Auswahl.


Die letzten Tage waren anstrengend und aufwühlend. In meine geliebte kleine Einodwohnung wird in Kürze jemand anderes einziehen und dafür muss einiges geputzt, auf- und ausgeräumt werden. Meine Kleider sind viel zu zahlreich um alle mitzunehmen und darum muss aussortiert werden. Doch was machen, wenn man die isländische Landschaft erkunden, sich vor Wind und Wetter schützen und gleichzeitig das passende Partyoutfit parat haben will? UND nur 20kg zur Verfügung hat. Die Vakkumbeutel sparen zwar Platz, aber kein Gewicht. Ich sage es euch: It's a hard knock life.

Natürlich überwiegt trotzdem die Vorfreude. Obowhl ich mir noch gar nicht wirklich vorstellen kann, wie es dort sein wird. Ich kann ja noch nicht mal die Sprache. Aaaaaaaaaaah. Aber das macht es umso spannender ;)

In zwei Tagen werde ich den ersten Post aus Reykjavik schreiben. Bis dahin bleiben mir 35h in Berlin, die es zu genießen gilt – mit meinen Liebsten.

Mittwoch, 18. August 2010

BLN: Abschied – zwei Mädchen auf Reise


Ein trauriger und zugleich freudiger Moment: heute 11:45 Uhr am Berliner Flughafen Tegel haben wir unsere Liebsten, Maria und Susi, verabschiedet.

Hier ein letzter Eindruck vom Flughafen, bevor die Tränen zahlreich flossen.

Viele Fragen sind jetzt offen: Sind sie gut angekommen? Ist das Gepäck mit Ihnen angekommen? Wo übernachten die beiden heute? Was unternehmen sie als erstes? Usw. Usw.

Ich freue mich schon auf den ersten Bericht und darauf, bald von den vielen vielen Abenteuern der Maria-E. N. und Susi K. zu hören.

Montag, 16. August 2010

BLN: Tschüssikowski

Wir haben gefeiert!! Und das ordentlich. Mit all unseren Liebsten. Einziger Wermutstropfen: Sandra konnte nicht dabei sein. Wer Bilder sehen möchte, kann das ganze Album auf Facebook anschauen. Demnächst findet ihr aber auch hier ausgesuchte Bilder.

Übermorgen geht es los. Die Stockholm-Delegation setzt sich dann in den Flieger. Die ersten News werden also in Kürze aus dem hohen Norden kommen. Watch out.