Mittwoch, 2. Februar 2011

BLN: Liebes Stockholm, du fehlst.

Goodbye Stockholm, hello Berlin!

Als der Flieger durch die Wolkendecke brach, dachte ich, vom Paradies ins Kriegsgebiet. In Stockholm strahlte die Sonne, in Berlin war alles grau, neblig und aggressiv. Heute aber habe ich mich schon wieder mit der Stadt versöhnt, die Latte Machiato mit voll viel Milchschaum kennt und ClubMate (auch noch nach 23 Uhr) anbietet.

Wie Sandra das so schön mit Zürich vorgemacht hat, möchte ich auch meine Lieblingsorte- und geschäfte in der wunderwunderschönen Stadt Stockholm zeigen. (Reihenfolgen spielen keine Rolle)

Schweden lieben Kaffee. In Stockholm gibt es unzählige Möglichkeiten für das Fika (Kaffee trinken). Das habe ich oft mit Kuchen oder ähnlichem verbunden. Süßes Stockholm. Meine meistbesuchtesten Cafés:

Café String: Oben gemütlich mit Stühlen im Fenster, leckerer Kuchen, toller Sonntagsbrunch für wenig Geld, den wir leider erst spät entdeckt haben. Man kann hier sehr gut schöne Stockholmer anschauen, besonders am Wochenende.

Café Saturnus: Ausnahmslos die BESTEN und größten Kanelbullar in Stockholm! (siehe altes Profilbild von Susi), leckerer Kaffee, gemütliches Ambiente, direkt neben dem Humlegården Park in Östermalm, bei dem man sich im Winter sogar Schlitten ausleihen kann, um dann den kleinen Berg runterzufahren. (Den Weg kreuzende Bäume sind gut mit dicken Matrazen abgepolstert!)

Sturekatten: In einer ehemaligen kleinen Wohnung in Östermalm trinkt man hier so richtig Kaffee med patar, der steht in der Mitte aller Räume und wartet nur darauf, aufgefüllt zu werden. Wie in einer Puppenstube sitzt man auf alten Möbeln zwischen Gemälden, feinen Damen und Herren und jungen Menschen. Lecker Lieblingstorte: Princesstarta

Gildas Rum: Als Ende eines anstrengenden Bummels durch Södermalm am Nytorget. Klein, kuschelig, hat man Glück erwischt man den alten Ohrensessel in der Ecke. Im Sommer dann gleich noch einen Abstecher in den Vita Bergen machen, einen Park gleich um die Ecke. Da gibt es dann auch kostenloses Freilufttheater.

Café Panorama: Im fünften Stock des Kulturhusets am Sergels Torget gleich neben dem Hauptbahnhof. Im Sommer mit toller Dachterasse. Ich war oft mit Computer zum Arbeiten da, keine Musik, anonyme Atmosphäre, viel Licht. Zur Mittagszeit sehr Laut, da gehen nämlich alle zum Lunch hin.

Blå Porten: Scheint die Sonne und ist es warm, sollte man das Blå Porten auf Djurgården aufsuchen. Ein bisschen antik scheint der Innenhof, in dem lauter kleine Tische und Stühle stehen, ein plätschernder Teich, Wiese, Bäume. Richtig leckere Sachen kann man da essen, sehr zu empfehlen sind Kuchen, zu denen man den besten Vanilleschaum der Stadt nehmen kann. (Zu Obst- oder Schokokuchen bekommt man immer entweder Sahne oder Vanillesoße.)

Plätze und Dinge der Stadt, die ich gerne aufgesucht oder angeschaut habe. Wird sicher noch erweitert...

Slussen: Eigentlich mein liebster Teil der Stadt. Manche sagen, der Übergang zwischen Gamla Stan und Södermalm, die Schleuse zwischen der Ostsee und dem Mälaren (See) im Landesinneren, sei das Hässlichste an Stockholm. Ich mag, wie es die hübsche Stadt etwas bricht. Slussen beobachtet man am besten von oben auf …

Gondolen: Ein Aussichtspunkt, zu den man mit Fahrstuhl fahren kann (10 Kronen) oder aber auch über Treppen erklimmt. Voll windig und voll kalt. Dafür gibt es einen voll schönen Blick über Stockholm.

Stomatol-Zahnpastawerbung: Leuchtreklame an einem Haus am Södermalmstorget. Voll gut.

Kaknästornet: Der wohl höchste Punkt, an dem man über die Stadt blicken kann. Das ist der Funkturm von Stockholm. Aufstieg kostet 40 Kronen, Sicht ist großartig, man kann bis zu den Schären gucken. Der Kaffee im Café ist allerdings echt nicht zu empfehlen.

Östermalms Saluhall: Die Östermalmer Schickeria geht hier am Samstag den Hummer für’s Middag kaufen. Beeindruckende Markthalle mit viel totem Meeresgetier, Käse, Schnittchen, Fleisch, Geflügel, Backwaren.

Eisflächen: Im Winter gibt es zahlreiche Eisflächen, auf denen man kostenlos Schlittschuh laufen kann. Die touristischste ist in Kungsträdgården, da kann man nämlich auch Schlittschuhe ausleihen, wenn man keine eigenen hat.

Gamla Stan Loppis: Da muss ich nochmal genau nachfragen, wo der ist. In einigen Kellerräumen steht und hängt so viel altes Zeug unterschiedlichster Art, dass man gar nicht weiß, wo man zuerst hinschauen soll. Sehr netter Typ, der das betreibt. Der hat mir auch meine Schlittschuhe angedreht.

Stockholm ist die Stadt der Museen und der Kunst. Zeitgenössisches gibt es hier:

Magasin 3: Leider gibt es nur eine Ausstellung im halben Jahr, die im Herbst habe ich dafür dreimal gesehen. Ganz tolle Räume, mit richtig gutem Inhalt. Eintritt für Studenten sind 40 Kronen, das Kärtchen gilt dann für die ganze Ausstellungszeit.

Färgfabriken: Susi meinte letztens, einer unserer Lieblingsorte. Da hat sie recht. Eine ehemalige Farbfabrik wurde zu Ausstellungsräumen umfunktioniert, beeindruckende Halle, sehr interessante Projekte und ein nettes Café. Nachschauen, ob eine Vernissage ist, da gibt es im Anschluss eine nette Party.

Moderna Museet: Muss halt sein, ist auch echt gut. Sehr zu empfehlen ist auch der Shop mit einer unheimlichen Auswahl an schönen Dingen.

Galleri Kontrast: Erst spät entdeckt, ist dies eine Galerie für Fotojouranlismus in einer alten Bank. Zwei kleine Räume, schön gehängt, netter kleiner Shop mit allerhand Büchern und Karten alter Ausstellungen.

Bonniers Konsthall: Diese Kunsthalle gehört zur Bonniers Group, dem großen skandinavischen Medienunternehmen. Da steckt Geld dahinter, das merkt man auch. Schöne Ausstellungen, oft mit vielen Performances und zusätzlichen kleineren Veranstaltungen.

Vasamuseet: Wie panne ich das auch am Anfang fand, dass die Schweden das vierhundertjahre alte, wegen Fehlbeladung versunkenem Kriegsschiff bergen und ausstellen, so beeindruckend ist das auch, wenn man es erst einmal anschaut. Danach wollte ich Pirat werden. Lohnt sich!

Ich bin noch im REA Rausch (= Sale). Wenn hier gesalet wird, dann richtig, da wird die gesamte alte Kollektion rausgeschmissen und das für richtig, richtig, richtig wenig Geld. Nichtsdestotrotz, auch ohne Rea kann man hier schön einkaufen gehen. Da hat Stockholm Berlin einiges voraus.

Monki und Weekday: Kennt man, lohnt sich im REA. Glücksgefühle bei Kleidern, Hosen, Mänteln, Röcken und dem Rest, der bis zu 1/10 des Preises (oder mehr) runter reduziert wird.

Flying Å – Vintage: Der eigentliche Laden auf der Götgatan ist auch schön, aber auch echt teuer. In der Svartensgatan, einer Seitenstraße, findet man den Vintage Store. Schöne Sachen und die nettesten Verkäufer, die es gibt.

Herr Judit und Judit’s Second Hand: Beinahe neben einander findet man diese Schmuckstücke. Auch wenn man nichts von dem Vintage oder auch neuen Sachen kauft, kann man sich an der Dekoration und den Schmuckstücken der Läden sattsehen. Zu Her Judit gehört auch die …

Brandstationen: Ganz bezaubernd. Zum entdecken gibt es viele alte und wenige neue Dinge, von Vogelzeichnungen über Koffer, Felzstola, Uhren, Schuhmanschetten und Plastikstehkragen bis zu alten Kameras.

Papercut: fast neben der Brandstationen, da gibt es eine sehr gute Auswahl an internationalen Zeitschriften, Büchern und DVD’s.

Beyond Retro: Vintage und Second Hand, gibt es in London und mehrmals in Stockholm. Der im östlichen Södermalm gefällt uns am besten. Kann man was finden, muss man aber nicht. Die haben alles. Für Berliner Verhältnisse recht günstig, gegen die nächsten beiden Tips, echt teuer:

Stockholms Stadsmission: Sowas wie Humana, nur ausgewählter und sortierter. Gibt es voll oft, mein liebster ist der an der Ecke beim Nytorget. Echt billig.

Myrorna: Aus sowas, auch echt billig.

Emmaus Vintage: Ein echtes Fundstück in einem Keller. Klamotten, gerade für Männer besonders gut, Schuhe, Accessoires und Kleinkram. Aufpassen, zum rechten Eingang rein und die Treppe runter. Links ist Emmaus Second Hand, nicht so gut, wenn aber Zeit ist, kann man da auch mal rein.

ZOE: Da macht Schuhe kaufen Spaß. Viele Marken, auch im Sale meist alle Größen noch vorhanden. Zu dem auf der Hornsgatan, das ist der beste.

(Ist alles auf Södermalm, da geht Shoppen am besten. Sonst:)

Åhléns: Ich mag dieses Kaufhaus sehr gern, das muss man sich wie Galeria Kaufhauf vorstellen, nur in cool. Nahe Hauptbahnhof gibt es das größte Åhléns Schwedens, ich war immer in dem kleineren am Östermalmstorget. Die haben eben alles, Kosmetik, schicke Marken, allerlei schönen Kram und da versteckt sich auch Muji. Aber alles teuer.

Clubs sind so eine Sache. Manchmal ist es super gut, manchmal richtig schlecht. Das kommt auf die Party an. Oft spielen Bands, da kann man vor 10 dann kostenlos rein. Die beiden Debasers zum Beispiel (Slussen und Medis) können echt gut sein, müssen aber nicht. Partys, die länger als bis drei gehen, gibt es auch. Diese werden über Vereine oder Kulturverbände organisiert, bei welchem man mit einer einfachen Mail Mitglied werden muss. Solche sind zum Beispiel das Pluto oder das Kruthuset. Wenn Feiern geplant sind, am besten nochmal nachfragen.

Da ist erst einmal Schluss.

Vielleicht bald mehr,

Maria

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