Hej!
Wie angekündigt: Maria berichtet von ihrem eigenen Heim. Ich hatte vorletzte Woche endlich ein Zimmer gefunden. Und zwar über den Blog der sehr aktiven Student

Union an der Stockholm University, die durch ihren Hilferuf über die Medien viele private Haushalte mit leerstehenden Räumen erreichen konnten. Ich lebe nun mitten im Zentrum Stockholms am Östermalmstorget gegenüber einer kleinen Kirche, ich möchte sagen, im Viertel der Reichen. Beim Spazieren in den Straßen kommen einem eher sehr vornehm angezogene, ältere Damen und Herren entgegen. Dazu gehört auch meine neue Mitbewohnerin. Sie ist vielleicht um die 60 Jahre alt und eine Frau von Welt. Sie kuratiert Ausstellungen und schreibt für diverse Kunstzeitschriften. Das bringt anscheinend genug Geld, die Altbauwohnung ist wirklich groß und voller Antiquitäten. Zusätzlicher Promi-Flair: Obendrüber haben einmal die Eltern von Ingmar Bergman gewohnt.


Mein Zimmer ist ziemlich klein und hat das Fenster zum Hausflur, durch das ein wenig Licht dringt. Deshalb ist es nicht so duster. Zu diesem geht auch mein eigener Eingang hinaus. Die Ausstattung mit altem Tisch, schmalem Prinzessinenbett, putzigen Lampen und Regal wurde natürlich bei einem zweiten IKEA-Besuch mit nützlichen Kleinigkeiten wie Schachteln, Spiegel, Garderobe etc. ergänzt. Um etwas Leben hineinzubringen, habe ich einen Topf Efeu gekauft. (Papa sagt, der lebt eh nicht lange, wir werden sehen.)
Ansonsten genießen wir zwischen Texteleserei und netter Korridorfeierei die meist sonnigen Tage in der Stadt. Hans ist gerade da, also haben wir ihm unsere liebsten Ecken gezeigt und endlich mal ein paar Museen besucht. Sehr zu Empfehlen ist das
Magasin 3, ein toller Ausstellungort mit zeitgenössischen Werken und das zwar sehr touristische, aber beeindruckende
Vasamuseet, welches das 400 Jahre alte, untergegangene und wieder geborgene Kriegsschiff "Vasa" beherbergt. Weniger zu empfehlen das
Fotografiska, welches mit seinen Ausstellungsräumen auch die schönsten Fotografien verderben kann. Aufgefallen: In Schweden ist man in Museen nicht ruhig, sondern quatscht und telefoniert in voller Lautstärke.
Gestern haben

wir mit Susis Korridorkumpanen selbst Sushi gemacht. Unter Anleitung der kleinen Japanerinnen hat das super geklappt und noch besser geschmeckt. Als Schmankerl gab es leckere Misosuppe mit mitgebrachter japanischer Original-Misowürze und die selbstgedrehten Frühlingsrollen. Das machen wir gerne wieder. Wir können eigentlich von fast allen Aktivitäten ein Bilderbuch mit den verspeisten Mahlzeiten erstellen, gekocht und gegessen wird hier nämlich ständig.
Bis zum nächsten Post ... ersteinmal warten wir gespannt auf weitere Neuigkeiten aus Zürich!
Liebstes,
Maria

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