Donnerstag, 30. September 2010

BCN: Kurzmeldung

"Wenn Streik, dann richtig." dachten sich die Spanier und machten einfach nichts mehr. Schon nachts gab es gestern keine Busse mehr und die Menschen formierten sich um 4.00 morgens zu Protestzügen durch die Stadt. Es muss auch nachmittags ganz schön heftig geworden sein. Freunde sind in Gefechte zwischen Demonstranten und Polizisten geraten.
Der perfekte Tag für uns, um an den Strand zu gehen. Es war erstaunlich ruhig. Niemand wollte uns Cola verkaufen und es gab keine Massage-Angebote von thailändischen Frauen. Entweder haben die Pakistaner mitgestreikt oder sie konnten nicht kommen, da es keinen öffentlichen Nahverkehr gab. Nun habe ich Sonnenbrand.
Viele Grüße aus diesem verrückten Land.

Montag, 27. September 2010

BCN: 15° - Die Nächte werden kühler.

Es ist schon wieder viel Zeit vergangen und natürlich ist viel passiert in Barcelona. Ich bin in die neue Wohnung eingezogen und fühle mich wohl. Endlich. Die Wohnung liegt im Stadtteil Barceloneta, einer etwas vor der Stadt gelagerten Halbinsel. Gut daran ist, dass das Meer in weniger als einer Minute zu Fuß zu erreichen ist und man es sogar, wenn man genau hinsieht, vom Balkon aus sehen kann. Das nutze ich in vollen Zügen aus. Gestern habe ich zum Beispiel am Strand gefrühstückt. Kaffee in die Tasse und ab an den Strand. Es ist auch noch unglaublich warm hier. Selbst wenn es regnet kann man im Pulli rausgehen. Nur die Nächte werden langsam kühler, so 15°C.

An diesem Wochenende oder besser gesagt seit Donnerstag war die Fiesta de Mercè. Die Stadtpatronin von Barcelona wurde mit Paraden, Feuerwerk und Konzerten gefeiert. Die ganze Stadt war auf den Beinen überall gab es Musik, Tanz, Kinderschminken und Kasperletheater. Wir waren jeden Abend bei kostenlosen Konzerten: Belle and Sebastian, Crystall Fighters und OK, go! haben zum Beispiel umsonst gespielt. Wir, das sind übrigens meistens Katha und ich und die Spanischsprachkursgruppe. Viele viele Deutsche sind dabei, aber auch Holländer, Dänen, Finnen, Italiener … Es macht total viel Spaß mit ihnen! Das einzige Problem ist: wir sprechen alle Englisch miteinander. Spanisch gibt es also nur in der Sprachschule. Aber ich habe ja noch ein Jahr Zeit, um es zu lernen und zu verbessern. Und mit Sofie aus Dänemark versuche ich auch Spanisch zu sprechen.

Heute war ich bei meinem ersten Unikurs: Arte del Siglo XX. Spannend. Die ersten zwei Wochen sind erst einmal dazu da die Kurse anzusehen. Danach kann man dann entscheiden, was man wählen möchte. Ich hoffe, dass die anderen Kurse auch gut sind und Spaß machen. Außerdem kann man in der Uni hoffentlich auch Spanier kennenlernen. Beobachtung: Die spanischen Studenten sind fauler als die deutschen. Unsere Semesteraufgabe ist es eine Stadtkarte mit allen Kulturstätten zu gestalten. Die Spanier wollten nur 5 Kulturstätten auf der Karte markieren, obwohl 10 angedacht waren.

Langsam findet sich alles und ich lerne die Stadt kennen. Gut ist auch, dass ich immer öfter mit dem "Bicing" unterwegs bin. Das praktische daran ist, dass man immer ein Fahrrad hat, wenn man eins braucht. Blöd daran ist, dass man sie nachts nicht ausleihen kann. Die Zeiten sind die gleichen, wie die der Metro.

Bilder gibt es, wenn ich wieder Internet habe, das ein wenig schneller ist...

Sonntag, 26. September 2010

ZRH: Der Zürcher wippt im Takt

Guten Morgen!
Die letzte Nacht brachte folgende Erkenntnis: Der Zürcher tanzt nicht.
Aber mitwippen mag er.
Eine sehr nette Nacht, von Bar zu Bar und am Ende im Longstreet doch noch ein wenig getanzt.
Was ich hier sehr mag: Alles ist dicht beieinander, man braucht keine 10 Minuten für einen Barwechsel. Und mit dem Velo nur 5 Minuten heim. Herrlich!
Auch ein neuer Lieblingsort: Die Bäckerei Happy - rund um die Uhr geöffnet und alles noch selbst gebacken. Interessant war mal wieder die Schweizer Geschäftstüchtigkeit, denn nachts muss man auf alles einen Nachtzuschlag in Höhe von 20 bis 80 Rappen bezahlen! Einen netten Artikel dazu gibt es hier.
Euch einen schönen Sonntag! Und große Umarmungen an meine Mädels in BCN, REY & STO.

Samstag, 25. September 2010

ZRH: Die erste Woche!

Hoi!

Die erste Woche ist vorbei und die erste gute Neuigkeit: Ich bin umgezogen! In ein schönes Zimmer nahe der Limmat und nur 5 Minuten von der Universität entfernt. Eine sehr nette 3er-WG zusammen mit einer Österreicherin (Jennifer) und einer Schweizerin (Claudia). Jennifer ist ebenfalls Austauschstudentin und studiert sonst regulär Modedesign in Wien. Wir haben gerade gemeinsam den Swissfuturekurs und ich habe ihr gleich am ersten Tag mein Zimmerdilemma geschildert, welches dank ihr nun gelöst ist! Großartig! Damit kann ich endlich in Ruhe in Zürich ankommen und sitze nicht mehr auf gepackten Koffern.

Da mein neues Zimmer bis auf einen großen Wandschrank unmöbliert ist, fuhren Jennifer & ich gestern erstmal zu IKEA um mir eine Matratze zu kaufen. Heute sind alle Koffer nun ausgepackt und ich fühle mich schon richtig wohl. Jetzt fehlt nur noch ein kleiner Tisch & Stuhl, aber das wird der nächste Flohmarkt bringen.

Da wir hier mit unserem Studentenausweis nicht wie in Deutschland berechtigt sind mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu fahren, braucht man in Zürich ein eigenes Velo (Fahrrad). Deshalb ging es heute in der Früh im strömenden Regen auf den größten Veloflohmarkt Zürichs, der heute auch zum letzten Mal für dieses Jahr stattfand. Viele viele viele Velos! Auch alle teurer als gedacht - aber mit viel Geduld und Motivation fand ich dann meine Perle! Ein so hübsches Velo! Man spürt richtig die Schweizer Qualität und es ist so entzückend retro.
Das werde ich auf jeden Fall mit nach Berlin nehmen!

Mein hübsches neues Velo!

Die große Velobörse.

Völlig durchnässt trafen Jennifer und ich uns danach ums Eck mit Simon, einem Freund von ihr. Und zwar hier: Cafe Casablana. Ein sehr nettes und hippes Cafe mit leckerem Essen in der berüchtigten Langstraße. Für alle, die mich in den nächsten Monaten besuchen werden: Da schlepp ich euch hin :)

Leckere heiße Schokolade.

Das Casablanca innen.

Im Regen brachten wir dann die Velos nach Hause und gingen anschließend ins Musical "Die Schweizermacher". Meine Mitbewohnerin Claudia arbeitet dort in der Requisite und hat uns so Freikarten organisiert. Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Buch und dem Film. Thematisiert wird die schweizerische Einbürgerungspraxis und der Umgang mit Ausländern hier in der Schweiz. Ein an sich gesellschaftspolitisches Thema, welches im ganzen Musical-Tamtam leider ein wenig unterging. Circa 75 Prozent der Show waren zudem auf Schweizerdeutsch, was es mir doch wieder ein bisschen schwer gemacht hat..

Die Schweizermacher.

Mein neuer bester Freund!


Morgen werde ich zum ersten Mal seit langem wieder einmal richtig ausschlafen und mich dann den ersten Unihausaufgaben widmen, sowie meine Textjobs erledigen. Und dann freue ich mich auch schon auf die nächste Woche! Immer montags habe ich meine theoretischen Vorlesungen (ich suche genau wie Anne noch ein Bachelorthema) und von Dienstag bis Freitag sind dann stets die Projektmodule. Von Swissfuture kann ich noch gar nicht viel erzählen, wir sind hier noch mitten im grundsätzlichen Brainstorming. Was bisher auffällt: Das Studium an der ZHdK ist viel persönlicher als an der UdK, es gibt kleinere Klassen und eine sehr enge Betreuung durch die Dozenten. Am Donnerstag besuchen wir die Bildredaktion von DAS MAGAZIN. Da ich das Heft & die Idee dahinter sehr mag, freu ich mich schon!
Und am Wochenende besuche ich für zwei Tage meine herzallerliebste Cousine Sabrina am Bodensee, da schlägt das Herz höher!

Sodele, gleich geht es noch mit Jenny & ihren schweizer Freunden ins Josef. Da die Wohnung hier so ideal liegt, sind wir innerhalb von nur 5 Velo-Minuten im Bar- & Nachtviertel. Auf in die Nacht!

Dienstag, 21. September 2010

REY: Wie die Zeit vergeht

Hey ihr Lieben,

ich habe vor lauter Aufregung über die vielen neuen Posts aus Barcelona, Stockholm und Zürich ganz vergessen, selbst mal wieder etwas zu schreiben. Das ist hiermit nachgeholt.

Zuerst muss ich meinem Ärger über unsere Vermieterin Luft machen. Die hat es nach 4 (!) Wochen immer noch nicht geschafft unsere "TV-Lounge" einzurichten. Was an sich noch okay wäre, wenn sie nicht stattdessen fast jeden Tag herkommen würde (egal zu welcher Uhrzeit und natürlich unangekündigt) um irgendeine Kleinigkeit zu erledigen. Im Schlepptaus hat sie dabei gern ihren Ehemann und/oder ihren Sohn mit denen sie sich dann lauthals auf französisch unterhält. Mitten im Flur, vor meiner Zimmertür. Und es ist ja nicht so, dass dieses Haus hellhörig wäre, nein.Auch schön: letztens saß ihr Sohn mit seinem Laptop bei uns und hat was für die Schule gemacht – ein fünfter Mitbewohner? Die Krönung (bisher) war als sie gestern Morgen mit sechs Technikern vor der Tür stand, die nun seither die Satellitenschüssel auf dem Dach installieren. Natürlich mal wieder mehr oder weniger unangekündigt. Ist klar. Ach ja, und hab ich erwähnt, dass wiederum diese netten Herren nicht anklopfen bevor sie die Zimmer betreten?! Das resultierte schließlich darin, dass ich sie heute Morgen (als sie mitsamt Handwerkern wieder im Flur stand und versucht hat Denis Zimmer, der zu der Zeit gar nicht Zuhause war, mit einem Zweitschlüssel aufzuschließen – soviel zum Thema Privatsphäre) angeschrien habe. Ihr Mann stand hinter ihr und war total sauer. Sie musste ihn zurückhalten, damit er nicht auf mich losgeht. Heute Abend schicken wir ihr eine schriftliche Beschwerde über die Zustände im Haus per Mail. Ein Wahnsinn hier!

Ach dabei fällt mir ein: wir haben einen neuen Mitbewohner. Michael, 25, Däne und ausnahmsweise mal kein Student, sondern Praktikant. Ist sehr sympathisch und wird natürlich in Kürze auf die nächste Party mitgeschleppt. Wahrscheinlich in meinen neuen Lieblingsclub: Bar 11. Super Musik (Indie, Rock, etwas Pop und Elektro), viele Isländer und normale Preise. Hier ein Foto vom (vor-)letzten Samstag:


Zitat Paul: "When the DJ wants to take a picture of you, you are cool." Jab.

Neben dem Reykjaviker Nachtleben widme ich mich aber selbstverständlich auch dem Studium. Besonders mein Shakespeare Kurs hat es mir dabei angetan. Nach Richard III gehen wir jetzt Der Kaufmann von Venedig durch. Es folgen diverse andere Stücke. Wer eine Idee hat wie ich Shakespeare im Rahmen meiner Bachelorarbeit für GWK nutzen kann, ist mehr als willkommen mich an seinen Gedanken teilhaben zu lassen ;)

Vorletztes Wochenende haben wir einen Tagesausflug zu den Sehenswürdigkeiten des Golden Circles gemacht inklusive Réttir, dem traditionellen Schafabtrieb in Island. Marie und ich haben es uns nicht nehmen lassen, selbst das ein oder andere Schaf bei den Hörnern zu packen. Das war grandios. Ein Foto folgt in Kürze. Zu den Sehenswürdigkeiten gehörten der Gulfoss (der goldene Wasserfall), ein Thermalgebiet mit Geysir und Þingvellir, das ehemalige Parlamentsgelände mit dem größten natürlichen See Islands und einer kleinen Schlucht wo die Kontinentalplatten auseinander driften. Wer alles sehen will, guckt hier oder bei Hans.




Übermorgen geht es dann auch schon los mit dem Reykjavik International Film Festival. Bis 3. Oktober werden Filme aus aller Welt gezeigt und es finden Workshops und Diskussionsrunden statt: www.riff.is. Zwei bis drei Filme will ich auf jeden Fall sehen. Zum Beispiel The Genius and the boys, ein Film über einen Nobelpreis-Gewinner, der vorrangig in den Sechzigern während einer Forschungsreise in Neuguinea regelmäßig an sexuellen Praktiken mit Kindern teilnahm, die in Teilen des Landes als normal gelten. Der Film behandelt das Thema Pädophilie im Kontext von Kultur und Akzeptanz. Das klingt interessant und ich kann es für meinen Politics of Culture Kurs verwenden. Passt doch ;)

Ich drück euch alle und besonders meine Mädels in BCN, STO und ZRH.

P.S.: Zum Abschied ein Blick auf die (in Reykjavik schwachen) Nordlichter:

Montag, 20. September 2010

ZRH: Erste Impressionen

Salut!
Dirk sitzt jetzt im Flieger und ich widme mich nach 4 Tagen herrlichem Urlaubsgefühl der Realität. Und das bedeutet vor allem: Wohnungs/Zimmersuche. Ich kann zum 30.09. aus meinem Vertrag rauskommen, jetzt muss mir der Zürcher Wohnungsmarkt nur einen kleinen Glücksmoment schenken. Daumen drücken!

Heute waren Dirk und ich lange entlang der Limmat spazieren, fast aus der Stadt draussen ist man umgeben von grünsaftigen Wiesen und so wunderbarer Luft. Vorher musste ich mich noch offiziell beim Einwohnermeldeamt anmelden um meinen "Ausländerausweis" abzuholen - auch hier wurde jegliche Budgetwochenplanung wieder über den Haufen geworfen als die Dame am Schalter nach gefühlten 200 Fragen zu meiner Person am Ende lächelnd meinte: "Und das macht jetzt 95 Franken biiittöö"

Heutige Beobachtungen:
Der Zürcher hat einen sehr entspannten Umgang mit Cannabis. Und den auch ganz öffentlich.
Es gibt eigene Geschäfte für Brezeln. Und diese dann in ungefähr 130 Varianten.
Zürich ist so schön, so schön, so schön! Und so so so sauber!
Schweizer Käsekuchen ist nicht gleich Deutscher Käsekuchen. Nein, wer sich hier auf süße Torte freut bekommt einen saftigderben Käsefladen. Na hoppsa.

Morgen ist erster Unitag! Wir waren bereits einmal da und meine Uni ist in einem Gebäude mit dem Museum für Gestaltung, welches wirklich ganz zauberhaft ist. Und die vielen hübschen Postkarten im Museumsshop...so schön!

Dank Zattoo schaue ich jetzt noch ein wenig deutsches Fernsehen und dann beginnt morgen um 9 Uhr der Ernst des Lebens!

Guts Nächtle!












Samstag, 18. September 2010

STO: Hemma

Hej!

Wie angekündigt: Maria berichtet von ihrem eigenen Heim. Ich hatte vorletzte Woche endlich ein Zimmer gefunden. Und zwar über den Blog der sehr aktiven Student Union an der Stockholm University, die durch ihren Hilferuf über die Medien viele private Haushalte mit leerstehenden Räumen erreichen konnten. Ich lebe nun mitten im Zentrum Stockholms am Östermalmstorget gegenüber einer kleinen Kirche, ich möchte sagen, im Viertel der Reichen. Beim Spazieren in den Straßen kommen einem eher sehr vornehm angezogene, ältere Damen und Herren entgegen. Dazu gehört auch meine neue Mitbewohnerin. Sie ist vielleicht um die 60 Jahre alt und eine Frau von Welt. Sie kuratiert Ausstellungen und schreibt für diverse Kunstzeitschriften. Das bringt anscheinend genug Geld, die Altbauwohnung ist wirklich groß und voller Antiquitäten. Zusätzlicher Promi-Flair: Obendrüber haben einmal die Eltern von Ingmar Bergman gewohnt.

Mein Zimmer ist ziemlich klein und hat das Fenster zum Hausflur, durch das ein wenig Licht dringt. Deshalb ist es nicht so duster. Zu diesem geht auch mein eigener Eingang hinaus. Die Ausstattung mit altem Tisch, schmalem Prinzessinenbett, putzigen Lampen und Regal wurde natürlich bei einem zweiten IKEA-Besuch mit nützlichen Kleinigkeiten wie Schachteln, Spiegel, Garderobe etc. ergänzt. Um etwas Leben hineinzubringen, habe ich einen Topf Efeu gekauft. (Papa sagt, der lebt eh nicht lange, wir werden sehen.)

Ansonsten genießen wir zwischen Texteleserei und netter Korridorfeierei die meist sonnigen Tage in der Stadt. Hans ist gerade da, also haben wir ihm unsere liebsten Ecken gezeigt und endlich mal ein paar Museen besucht. Sehr zu Empfehlen ist das Magasin 3, ein toller Ausstellungort mit zeitgenössischen Werken und das zwar sehr touristische, aber beeindruckende Vasamuseet, welches das 400 Jahre alte, untergegangene und wieder geborgene Kriegsschiff "Vasa" beherbergt. Weniger zu empfehlen das Fotografiska, welches mit seinen Ausstellungsräumen auch die schönsten Fotografien verderben kann. Aufgefallen: In Schweden ist man in Museen nicht ruhig, sondern quatscht und telefoniert in voller Lautstärke.

Gestern haben wir mit Susis Korridorkumpanen selbst Sushi gemacht. Unter Anleitung der kleinen Japanerinnen hat das super geklappt und noch besser geschmeckt. Als Schmankerl gab es leckere Misosuppe mit mitgebrachter japanischer Original-Misowürze und die selbstgedrehten Frühlingsrollen. Das machen wir gerne wieder. Wir können eigentlich von fast allen Aktivitäten ein Bilderbuch mit den verspeisten Mahlzeiten erstellen, gekocht und gegessen wird hier nämlich ständig.

Bis zum nächsten Post ... ersteinmal warten wir gespannt auf weitere Neuigkeiten aus Zürich!

Liebstes,

Maria



ZRH: Tag 2 - Kleine Entdeckung


Nach einer anstrengenden Bergtour wanderten wir durch die hübsche Altstadt. Und da fiel es mir auf: AUFSTIEG & FALL #1 ganz präsent im Regal in einem sehr coolen Laden - und zwar dem vielfach gelobten Cabaret Voltaire. Für 12 Franken ist unser Heft hier noch immer zu erwerben.
Mir wurde auch gleich ganz heimelig ums Herz vor Freude!
Herzallerliebst, Sandra

Freitag, 17. September 2010

ZRH: Tag 1

Kurzes Lebenszeichen: Wir sind gut angekommen, leider ist meine winzige 1-Zimmerwohnung, welche ich als Untermieterin ab sofort bewohne eine Enttäuschung, hier muss wohl doch noch was passieren, inwiefern hier was möglich ist, kann ich gerade noch nicht einschätzen, da ich 2 Monate Kündigungsfrist habe. We will see...

Trotzdem meine kleinen Tageslektionen:
1. Zürich ist wunderhübsch, ganz niedlich, ganz verträumt, die Liebe steckt in jedem Detail.
2. Es ist teuer, verdammt teuer.
3. Schweizerdeutsch zu verstehen wird eine sehr, sehr, sehr große Herausforderung.
4. Die Esskultur ist ein Traum!
5. Ich bin gerade sehr froh, Dirk an meiner Seite zu haben, das macht den Start wirklich einfacher, insbesondere der Wohnungsschock ließ sich so viel besser verdauen.

Jetzt fallen wir erstmal ins Bett, morgen wollen wir vielleicht zum Wandern in die Berge fahren!
Herzallerliebst, Sandra

STO: Carepaket aus Berlin.

Ich weiß, jeder glaubt das, aber meine Mama ist wirklich die beste!

Danke

Donnerstag, 16. September 2010

BLN: Uf Wiederluege!

Last day in Berlin!
Die letzten Tage & Abende habe ich noch die Gelegenheit genutzt um Berlin zu genießen: Meinen Sonntag habe ich mit Dirk und seinen Eltern im Mauerpark mit Bionade und Waffeln vertrödelt, Montag traf sich meine liebste Mädchenitaliener-Runde, Dienstagabend waren wir mit engen Freunden essen.
Und heute hieß es nun zum letzten Mal Abschied nehmen: Diesmal von meinen lieben Kollegen bei meinem Werkstudentenjob. Nachdem alle Ablagefächer geleert, auch die letzte Mail aus Outlook gelöscht und meine Projekte übergeben waren, gabs Vanilleeis mit heißer rote Grütze, ein ganz liebenswürdiges Abschiedspaket und eine sehr herzliche Abschiedsrede meiner engsten Kollegin. Nach 1,5 Jahren heißt es nun auf zu neuen Ufern. Und das nächste Ufer ist bekanntlich der Zürichsee!
Alle drei Koffer sind gepackt, die Stadtkarte & Reiseführer liegen bereit!
Es geht los!
Uf Wiederluege!

Sonntag, 12. September 2010

STO: Runter kommen #2

Hej,

Eintrag 4 für heute. Es ist Sonntag. Wie schön, von euch zu hören.

Nachdem ich heute Morgen schnell schnell versucht habe, einen Eintrag zu formulieren, sind mir so viele fehlende Punkte eingefallen.
Zusammen mit Maria war ich heute im Skansen, wie schon beschrieben. Ein netter Ort auf Djurgarden, der uns einige Gegebenheiten der Vergangenheit erinnern ließ. Und wieder muss ich sagen, wie schön die Natur hier ist, wie sehr das gefällt. Ich als Stadtkind hätte nicht erwartet, so viel Gefallen an unwegsamen Gelände zu finden.

Wir haben sie gesehen! Echte Elche. Bowow.


Die Toasterpflanze.
Egal, zur Vergangenheit. Ich glaube, zusammenfassend kann man sagen, dass wir uns in den letzten zwei Wochen der Struktur gewidmet haben – Ordnung reinbringen, um den Kopf verstehen zu lassen, dass das jetzt kein Urlaub mehr ist, sondern Alltag.

Erster Punkt auf der ToDo-Liste war unser Corridor. Kungshamra liegt im Norden Stockholms und ist eine Kolonie aus schätzungsweise 50 grauen Gebäuden, die durch ihre bunten Fensterrahmen allerdings ganz hübsch aussehen. In unserem Corridor gibt es 12 Rooms, also Schlafzimmer mit kleinem Bad. Wir als Corridor teilen uns eine Doppelküche und einen Gemeinschaftsraum. Dieser hat uns nicht gefallen, zu karg, zu unpersönlich und damit nicht sonderlich einladend. In einer Bastelstunde haben wir dann angefangen, die Wände zu bekleben. Ich find's jetzt viel besser so, die anderen glücklicherweise auch.

DER Schokokuchen.
Weil der Common Room jetzt so schön ist, wird auch viel mehr gekocht und verweilt und zusammen gesessen. Ich begrüße das sehr.
An diesem Mittwoch haben wir auch gleich ein gemeinsames Dinner einberufen. Jeder hat mitgebracht, was er vermag zu kochen. Es gab neben anderem chinesische Fleischplatten, deutsche Kartoffelpuffer, türkischen Börek, schwedische Kanelbullar und Schokokuchen. HERRLICH.

OBS: Plakate mit Kreppband
Ich weiß nicht mehr genau, was wir in welcher Reihenfolge gemacht haben. Das ist die Strafe dafür, wenn man nicht gleich alles teilt und andere zwei Wochen auf einen Post warten lässt. Irgendwann waren wir jedenfalls in West-Södermalm unterwegs, einem wirklich schönen Fleckchen rund um Hornstull. Nebenbei haben wir einen weiteren Beyond Retro gefunden, der uns wieder etwas Geld aus der Tasche gezogen hat – beeindruckt hat uns aber eigentlich Hornstulls Strand, eine kleine Promenade am Wasser. Beachtet auf dem Bild bitte Marias neue Schuhe. Ein Traum in schwarz. Nice, Girl!

Zwischen diesen Erlebnissen hat Maria ein Zimmer gefunden. Wie das aussieht und was es so besonders macht, kann sie selbst erzählen. Ich mag ihr Zimmer jedenfalls, auch wenn es klein ist. Dafür ist es ganz herrlich gelegen, nämlich direkt am Östermalmstorg, mitten in STHLM.

RAK: 1001 Nacht










Bevor es für mich heißt: Grüezi mitenand! - hieß es erst mal zusammen mit Dirk: Ab nach Marrakesch!

Ca. 200 km von der Küste entfernt trohnt die Stadt inmitten der marrokanischen Steppe bzw. Wüste und ist eine Mischung aus 1001-Nacht, Chaos, Herzlichkeit und vor allem eins: Hitze (bisweilen hatten wir 48 Grad im Schatten).
Was vor allem mich faszinierte, war es so unmittelbar in einem islamischen Land unterwegs zu sein, da jeglicher Lebensbereich der Marrokaner davon beeinflusst wird. Außerdem fiel unser Urlaub in den Ramadan, was bedeutet, dass die Muslime von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang weder essen noch trinken dürfen - und das bei solch einer Hitze. Eine unserer Lieblingsbeschäftigungen war es dann jeden Abend uns ins Café France direkt an den Djemaa El Fna, den zentralen Marktplatz in Marrakesch, zu setzen und das Treiben kurz vor Sonnenuntergang, d.h. kurz vor dem nächtlichen Fastenbrechen, zu beobachten. Denn dann herrscht ein großer Trubel: Die Einwohner müssen ihr Geschäft schließen, das Abendessen einkaufen, nach Hause fahren und kochen, noch schnell auf ihrem Moped ein Familienmitglied irgendwo abholen usw. Wird dann vom Muezzin der Sonnenuntergang quer über die Stadt verkündet steht für mindestens 30 Minuten jegliches öffentliche Leben still und alle trinken und essen - faszinierend! Dementsprechend wird auch die Nacht zum Tage gemacht - das pulsierende Zentrum ist der bereits erwähnte Djemaa El Fna mit vielen Künstlern, Gauklern, Schlangenbeschwörern und den unzähligen Ständen mit orientalischen Essen und Gewürzen - mehr als sehenswert! Angenehm war hier vor allem auch, dass sich Touristen und Einheimische mischen und es kein klassischer reiner Touristenspot ist.

Da die Hitze mit der Zeit doch zu anstrengend wurde, sind wir dann nach Essaouria, einer kleinen Küstenstadt mit einer großen Surf- und Hippiegemeinde gefahren. Wunderbare 25 Grad mit Meeresbrise, ein herrlicher Strand & eine sehr entspannte Innenstadt bescherten uns nach dem anstrengenden, lauten und pulsierenden Marrakesch doch noch eine klassiche Sommerurlaubsentspannung.

Wieder zurück habe ich nun bei strahlenden Sonnenschein mein letztes Wochenende in Berlin genossen und bin gerade sehr wehmütig. Für Zürich ist fast alles vorbereitet, die To-Do-Liste nahezu abgearbeitet. Gemäß der Schweizer Gründlichkeit sind alle Kurse bereits gewählt, sodass es am 21.9. direkt um 8.30 Uhr mit dem ersten Seminar losgeht, innerhalb von 5 Wochen werde ich zusammen mit anderen Studierenden aus allen Fachbereichen eine Ausgabe des Magazins swissfuture konzipieren, schreiben und umsetzen. Ein Projekt auf das ich mich bereits sehr freue!

Am Freitag geht es los! Und damit haben dann nun auch alle 5 von uns Berlin verlassen.
Oh Berlin, wie du mir fehlen wirst!

(Leider ist unsere Digitalkamera im Urlaub beschädigt wurden, deshalb behalten wir alle Erinnerungen ganz altmodisch im Kopf. Ein paar Schnapsschüsse haben wir aber für hier mit dem iPhone gemacht)